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■ Mit dem Birma-Boykott auf du und duBabyboomer aktiv

Berlin (taz) – Viele Birma- Gruppen konzentrieren sich derzeit auf Boykotte und weniger auf die Arbeit im südostasiatischen Land. In Deutschland werden Maßnahmen gegenüber Firmen wie BMW oder Siemens diskutiert. 11 britische Reiseveranstalter strichen Birma- Touren aus ihrem Programm, nachdem ein Dokumentarfilm zeigte, wie die birmesischen Generäle Zwangsarbeiter und Kinder für die touristische Infrastruktur schuften lassen.

In den USA war der Druck auf Pepsi-Cola erfolgreich. „Free Burma Coalition of Students“ (in englischsprachigen Ländern heißt Birma Burma; d. Red.) hat es geschafft, daß an über 90 amerikanischen Universitäten, darunter Harvard, Pepsi boykottiert wird. Pepsi hat mittlerweile seinen 40-Prozent-Anteil an der birmesischen Pepsi- Niederlassung verkauft.

Der ungarische Devisenspekulant George Soros engangiert sich mit der Stiftung Open Society/Burma Project. Er begann sein Engagement nach der blutig niedergeschlagenen Demokratiebewegung 1988. Das „Burma-Project“ – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Projekt von Exilbirmesen in Berlin – finanziert zum Beispiel Stipendien birmesischer Studenten oder Hilfsprojekte im thai-birmesischen Grenzgebiet. Stiftungsdirektorin Maureen Aung-Thwin zum Nutzen der Boykotte: „Eine Pepsi kostet in Birma ein Tagesgehalt und ist somit für die meisten Leute ohnehin nicht zu bezahlen. Aber es bedeutet den Menschen in Birma sehr viel, zu wissen, daß man sich um ihretwillen an Boykotten beteiligt.“

Wichtig für Birma sind diese Aktivitäten laut Aung-Thwin auch, weil es das wirksamste Mittel ist, Einfluß auf jene Privatunternehmen zu nehmen, die trotz der politischen Verurteilung der regierenden Generäle in Birma Geschäfte machen.

„Birma ist eines der wenigen Länder, wo man die Guten und die Bösen noch in klarem Schwarzweiß voneinander unterscheiden kann“, zitiert Aung- Thwin ihren Geldgeber Soros. Das mache Birma, ähnlich wie früher Südafrika, für politisches Engagement attraktiv, insbesondere für die Kinder der Babyboom-Generation. Deshalb auch der Erfolg der Boykotte in den USA – zumal man bei den Boykottaufrufen ja nicht wirklich etwas zu verlieren hat. Schließlich kann man Cola statt Pepsi trinken. Dorothee Wenner

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