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■ Mit Tropenholzabkommen auf du und duSchutz für Regenwälder

Frankfurt (epd/taz) – Während in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur über ein neues Internationales Tropenholz-Abkommen (ITTA) verhandelt wird, geht der Raubbau in den Regenwäldern unvermindert weiter. Das Handelsabkommen, das ausdrücklich den Umweltschutz in seinen Statuten festschreibt, ist eine wichtige Einrichtung, und ein Scheitern der Verhandlungen hätte nach Meinung von Umweltorganisationen geradezu fatale Konsequenzen.

So unterstützt etwa der World Wide Fund for Nature (WWF) bei den Neuverhandlungen über das zum 31. März 1994 auslaufende Abkommen die Forderung der Tropenholz- Exportländer, die Vereinbarung auf die Wälder der Nordhalbkugel auszudehnen. Denn der weltweit schlimmste Raubbau an großen geschlossenen Waldgebieten wird derzeit in Kanada und Sibirien betrieben, wo vor allem US-amerikanische, japanische und koreanische Firmen tätig sind. So kritisiert WWF-Experte Günter Merz die unnachgiebige Haltung der Industriestaaten, die eine Einbeziehung der eigenen Wälder in das Abkommen bei den Vorverhandlungen über eine ITTA-Verlängerung Mitte April in Genf bereis strikt abgelehnt hätten. Auch die deutsche Regierung wolle das Abkommen auf die Länder der Tropen beschränkt lassen. Japan als weltweit größter Tropenholz- Importeur und Kanada haben sogar mit dem Austritt aus der Internationalen Tropenholz- Organisation gedroht.

Die Staaten des Südens, vor allem die wichtigsten Tropenholz-Exportländer Malaysia und Indonesien, wollen bei den Neuverhandlungen einen Passus des Vertragswerkes streichen, der sie verpflichtet, ab dem Jahr 2000 nur noch Holz aus „nachhaltig“ genutzten Beständen zu exportieren, in denen der Holzeinschlag durch Wiederaufforstungen ausgeglichen wird. Bislang stammen lediglich ein Prozent der Exporte aus nachhaltiger Nutzung.

Der von einigen Umweltorganisationen ausgerufene, vom WWF aber nicht unterstützte Boykott tropischer Hölzer beginnt jedoch zu greifen. Die sinkende Nachfrage, so Merz, habe bereits zu einem Verfall der Erzeugerpreise geführt. Doch durch die Einnahmeverluste würde noch mehr abgeholzt und die Waldzerstörung beschleunigt. Nur 15 Prozent der 1990 weltweit eingeschlagenen 1,4 Milliarden Kubikmeter tropischer Laubhölzer seien als Nutzholz gehandelt worden, der größte Teil finde in den Ländern des Südens selbst als Brennholz und Energiequelle Verwendung.

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