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■ Mit Treibhauseffekten auf du und duDreck kühlt

Mainz (dpa) – Eine gigantische Schmutzwolke bildet sich jeden Sommer über den industriell wenig belasteten Gebieten des Südatlantiks. Zwischen Brasilien und der Südspitze Afrikas erreichen die Schadstoffe Ozon, Kohlendioxid sowie Stickoxide und Rauchpartikel eine Konzentration wie über den Ballungsgebieten Nordeuropas. Die Ursache ist nun nach langem Rätselraten gefunden: Brände in Savannen und Tropen verursachen die Smog-Suppe.

Die Klima-Folgen dieser Brände wurden nach Überzeugung des Biochemikers Meinrat Andreae, Max-Plank-Institut Mainz, bislang unterschätzt: Weltweit stamme etwa ein Viertel der Stickoxid-Gase aus Brandrodungen, Savannenfeuern, dem Verbrennen landwirtschaftlicher Abfälle oder von Kochstellen. Nur wenig mehr geht auf die Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle und Erdöl zurück. Außerdem entstehe mit dem Abholzen der Wälder ein Drittel des Treibhausgases CO2. Auf Satellitenbildern des südlichen Afrika sind auf einer Fläche von rund 500 mal 700 Kilometern weit über hundert Feuerpunkte zu sehen. Aufnahmen aus dem Space Shuttle zeigen, wie sich die einzelnen Rauchsäulen zu einer Smogschicht verbinden.

Die Schmutzwolke, die Ozon enthält, dürfte zu Waldschäden führen, die bloß noch nicht untersucht worden seien, vermutet Andrae. Im Kongo seien Säuremengen gemessen worden die die Werte an der US-Ostküste übertreffen.

Für das Weltklima ergibt sich laut Andrae ein widersprüchlicher Effekt: Während die Gase Ozon, Kohlendioxid, Methan und Lachgas zur Erwärmung beitragen, haben die aus der Verbrennung von Biomasse und fossilen Brennstofen stammenden Wolken genau die gegenteilige Wirkung. Kleine Tröpfchen in der Luft führen zur Bildung weißerer Wolken, die das Sonnenlicht stärker reflektieren. Der Treibhauseffekt entwickele sich deshalb langsamer als befürchtet. Aber: „Früher oder später holt uns das Treibhaus-Phänomen ein“, glaubt auch Andreae. Um noch dramatischere Klimaeffekte zu vermeiden, müsse langfristig auf jeden Fall der Einsatz fossiler Energie verringert werden.

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