■ Mit Ökorating auf du und du: Alle Schafe
Berlin (taz) – Welches Unternehmen ist besonders umweltfreundlich? Welcher Betrieb hat ein Umweltmanagementsystem eingeführt? Und vor allem: Welcher Konzern will sich gar nicht in die Karten schauen lassen? Die Münchner Öko-Rating-Agentur ökom veröffentlicht seit dieser Woche ihre Ergebnisse im Internet. Die Öko- Analysten nennen dabei auch die schwarzen Schafe der verschiedenen Branchen.
Seit 1994 erstellt ökom Umweltprofile von börsennotierten Unternehmen und Hitlisten in den verschiedenen Branchen nach Umweltgesichtspunkten. Ökom will damit Anlegern, die nicht nur auf kurzfristige Wertsteigerung achten, eine Hilfestellung in der Auswahl ihres umweltfreundlichen Aktien- Portfolios geben. Seit Anfang November wird alle zwei Wochen eine neue Branche im Internet veröffentlicht.
Den Anfang macht die Elektroindustrie mit elf teilnehmenden Konzernen. Der japanische Elektrokonzern Ricoh schnitt auf der zwölfstufigen Skala am besten ab, die miesesten Noten erhielt Toshiba. Ausschlaggebend für die Bewertung sind für ökom, ob ein Umweltmanagementsystem eingeführt worden ist und ob die Produkte und Dienstleistungen ökologisch vertretbar sind. Darüber hinaus spielen umweltrelevante Kennzahlen, wie beispielsweise Wasser- oder Stromverbrauch, für die Bewertung eine Rolle.
„Wenn ein Unternehmen auf unserer Liste steht, heißt das noch nicht, daß es auch umweltfreundlich ist“, sagt Umwelt- Analyst Dirk Reinhard von der Münchner Agentur. Es sei jedoch schon ein Schritt, wenn Unternehmen ihre Arbeit im Umweltbereich begutachten lassen und die Mitarbeit nicht von vornherein völlig verweigern. Solche Betriebe landen auf der schwarzen Liste, die ebenfalls im Internet unter www.oekom.de abzurufen ist. Katinka Patscher
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