■ Mit Hamburgs Sport auf Du und Du: Ein Ami in Hamburg
Nick Zumsande verfolgt gebannt von der Trainerbank aus die Aufwärmübungen der perfekt nach amerikanischem Vorbild durchgestylten Hamburger Baseballmannschaft „First Base“ auf dem matschigen Sportplatz am Kaiser-Friedrich-Ufer in Eimsbüttel. Er ist einer von insgesamt 36 Major-League Coaches, die kurzzeitig in ganz Europa stationiert sind, um den Kids vom Kontinent zu zeigen, wie die Keule hängt.
Gerade hier, im Land von Fuß- und Völkerball ist es ja durchaus angebracht, einmal mit dem Mißverständnis aufzuräumen, daß die wuchtigen Holz- und Aluknüppel nicht als schädelspaltendes Nahkampfinstrument konzipiert wurden, sondern der heilige Schlüssel zu einem Spiel sind, das alle Nicht-Amerikaner nur im Zeitlupentempo zu begreifen und vor allem mitzufühlen schienen. Nick ist vor und nach seinem hanseatischen Gastspiel, am im US-Bundesstaat Iowa beheimateten Muskatine Junior College als Trainer tätig und hat bereits zwei Teams bei ihrem Aufstieg in die Major-League begleitet.
Die Frage, wie er denn deutschen und amerikanischen Baseball im Vergleich sehen würde, beantwortet der 32-jährige kurz mit einem „Es gibt keinen Vergleich.“ Das war zu erwarten, aber zugegeben, woher soll er auch kommen? In den USA wird der klobig-derbe Catcher-Handschuh ja sozusagen gleichzeitig mit der Mutterbrust gereicht, während sich Baseball hier anfangs nur in Form der gleichnamigen, mit reißerischen Teamlogos bunt bedruckten Kappen wachsender Beliebtheit erfreuen durfte. Doch die Zeit scheint reif zu sein, auch hier zum eigentlichen Kern der Sache vordringen zu können. Viele junge Leute würden anfangen, sich dafür zu interessieren und entdecken wieviel Spaß er machen kann, sagt er Ende August wird er seinen zweimonatigen Aufenthalt beenden und den Homerun antreten. zu besseren Wetter, denn das war wohl sein einziger Kritikpunkt an diesem Coach-Trip. Jan Wolter
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