piwik no script img

■ Mit Funktelefonen auf du und duViele drahtlose Ossis

Potsdam (AFP/taz) – Ostdeutschland überholt Westdeutschland in punkto Telefon. Ab heute gibt es in den neuen Bundesländern drei hochmoderne Funktelefonnetze, während sich die Wessis noch mit zwei Systemen zufrieden geben müssen. In Potsdam und Berlin startet mit dem E-Plus-Netz das bundesweit zweite private digitale Funktelefonnetz, dem Experten eine glänzende Zukunft vor allem in Ballungsgebieten voraussagen. Rund 14 Tage später soll die Region Halle/Dessau/Leipzig folgen. Seinen Angriff auf den bestehenden Markt will E-Plus mit einer Preisstruktur wagen, die deutlich unter dem Niveau des analogen C- Netzes liegt und auch das digitale D1-Netzes der Telekom- Tochter DeTeMobil und des D2-Netzbetreibers Mannesmann aussticht.

59 Mark Grundgebühr verlangen die Betreiber von ihren KundInnen, der Tages-Minutenpreis beträgt 1,19 Mark. Nachts kann man dafür für 49 Pfennig pro Minute plaudern. In den digitalen Netzen D1 und D2 gelten Grundgebühren von 78,20 Mark als Schnäppchen, die Gesprächsminute wird von dem guten Dutzend Dienstleistern tagsüber im Schnitt für 1,38 Mark angeboten.

Besonders günstig werden Gespräche zwischen E-Plus- Kunden: Für die Gesprächsminute werden tagsüber 59 und in den Nebenzeiten gar nur 29 Pfennig verlangt. Damit bricht das E-Plus-Netz in Preisregionen ein, die bislang nur das erdgebundene Telefonnetz des Monopolanbieters Telekom bieten konnte. Ganz offensichtlich zielt das E-Netz auf den Massenmarkt. Daß das E-Netz zunächst nur in Ostdeutschland verfügbar sein wird, liegt an der Begeisterung der Ossis fürs Drahtlose: Etwa jeder vierte Kunde des Mitte 1992 gestarteten ersten privaten D2-Netzes von Mannesmann Mobilfunk stammt aus der Ex-DDR.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen