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Archiv-Artikel

Mit Ecken und Kante

Die so genannten Diskurs-Popper Kante kommen nach NRW und spielen ihr aktuelles Album „Zombie“ live

Von ROS

Die Töne und Texte, die von der Hamburger Band Kante auf Platten gepresst werden, sind nicht gerade einfach zu verzehren. Man muss sie schon ordentlich durchkauen, um die ganze Tiefe, die ganze Bedeutung des vielschichtigen Werks zu schmecken – denn wie auf „Zweilicht“, der letzten Platte der Band, ist auch auf „Zombie“, dem aktuellen Album, eigentlich nur ein einziger leicht aufzugreifender Pop-Song gelungen.

Doch gerade diese Unnahbarkeit, die zuweilen in den kleinsten Partikeln der Platten lauert, macht Kante unverwechselbar. Ganz im Gegensatz zur Musik der Deutsch-Popper von Blumfeld, wo Kantes Sänger Peter Thiessen den Bass bedient, und die letztlich immer mehr dem Mainstream frönen – auch wenn sie an derart suspekten Ideen wie einer Deutsch-Quote im Radio keinen Gefallen finden.

Ab Montag tourt Kante durch NRW, um dort ihren „Zombie“ geistern zu lassen. In Köln, Düsseldorf und Bielefeld werden sie ihre neue Platte präsentieren und die einzelnen Teile zu einer Summe verbinden. Vielleicht ist das die beste, die eindringlichste Variante, Kante zu erleben. Denn die Bandmitglieder sind stoische Arbeiter, die ihre Werkzeuge perfekt beherrschen. Dabei zuzusehen, wie der Mythos des Unzugänglichen, des vermeintlich Verschwurbelten, sich handwerklich aufzulösen beginnt, ist äußerst schmackhaft. ROS

25.10., Köln, Gebäude 98.11., Düsseldorf, Zakk13.11., Bielefeld, JZ Kamp