■ Mit Airbus auf du und du: Als AG abheben
München (dpa) – Das europäische Flugzeugbaukonsortium Airbus soll Anfang 1999 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden und einen neuen Präsidenten sowie Aufsichtsratschef bekommen. Die vier Airbus-Gesellschafter Aerospatiale (Frankreich), British Aerospace (Großbritannien), Casa (Spanien) und die deutsche Daimler-Benz Aerospace AG vereinbarten, die Neustrukturierung „zur Realisierung einer europäischen Airbus-Kapitalgesellschaft durch die Integration aller Aktivitäten voranzutreiben“.
Edzard Reuter, ehemaliger Daimler-Benz-Chef, kündigte an, daß er spätestens Anfang 1998 als Vorsitzender des Airbus-Aufsichtsrates zurücktreten werde. Sein Vertrag läuft noch bis Ende 1999. Offiziell heißt es, daß Reuter es den Airbus-Partnern ermöglichen will, zeitgleich einen neuen Präsidenten und einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden zu benennen. Laut Zeitungsberichten konnte sich Reuter jedoch mit seinen Ideen zur Umstrukturierung und personellen Umbesetzung nicht durchsetzen. Traditionell ist ein Franzose Präsident des Airbus-Konsortiums. Seit 1985 sitzt Jean Pierson auf dem Chefsessel. Sein Vertrag läuft jedoch im März 1998 aus. Bei der nationalen Rollenverteilung soll es laut Dasa und Aerospatiale bleiben. Deutschland wird demnach also wieder den Aufsichtsratschef stellen. Damit bekommt der Dasa-Vorstandschef Manfred Bischoff gute Chancen, Nachfolger von Reuter zu werden.
Die Airbus AG soll mit einem gemeinsamen Management für „die Definition, Entwicklung und Herstellung des Airbus-Programms“ verantwortlich sein. Bislang ist die GIE Airbus Industrie (Toulouse) – nach Boeing der weltweit zweitgrößte Flugzeughersteller – ein Zusammenschluß französischen Rechts und nur für Marketing und Vertrieb verantwortlich. Im Januar 1997 hatten die Airbus-Gesellschafter eine Absichtserklärung unterzeichnet, dieses Konsortium „im Jahr 1999“ in eine Kapitalgesellschaft umzuwandeln. Die vier Airbus-Partner sollen auch Gesellschafter des neuen Unternehmens werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen