Mißfelder verlässt CDU-Präsidium: Jungspund geht aus Altersgründen
Philipp Mißfelder, Vorsitzender der Jungen Union, zieht sich aus dem CDU-Präsidium zurück. Seinen Job soll der gesundheitspolitische Sprecher der Partei übernehmen.
BERLIN dpa | Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder (34), scheidet aus dem CDU-Parteipräsidium aus. „Ich ziehe mich aus dem Präsidium zurück“, sagte er der Welt. Nachrücken soll der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (34). „Es gibt seit Monaten eine Absprache zwischen Jens Spahn und mir“, sagte Mißfelder. Dazu habe es auch ein Gespräch mit Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel gegeben.
„Ich bin der Meinung, dass nach wie vor ein Vertreter der jungen Generation im Präsidium sein sollte, der auch kontroverse Themen besetzt und sich nicht verbiegen lässt.“ Der nordrhein-westfälische CDU-Landesverband widersprach allerdings dem Eindruck, der Personalwechsel sei schon geklärt. „Ein Tauschgeschäft zwischen zwei Personen um den Platz im Präsidium wird es nicht geben“, sagte eine Sprecherin von CDU-Landeschef Armin Laschet am Sonntag.
„Hinterzimmer-Kungelei passt nicht zu einem modernen und jungen Politikstil. Der Landesvorsitzende Armin Laschet wird zeitnah zum Bundesparteitag im Dezember den zuständigem Gremien der Landespartei einen Personalvorschlag unterbreiten.“ Mißfelder gehört ebenso wie Spahn dem mächtigen NRW-Verband an und ist momentan jüngstes Mitglied der Parteiführung.
Der Bundestagsabgeordnete und außenpolitische Sprecher seiner Fraktion gehört seit 2008 dem Parteipräsidium an. Zuletzt hatte er wegen seiner umstrittenen Teilnahme an einem Geburtstagsempfang für Altkanzler Gerhard Schröder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in St. Petersburg Kritik innerhalb der Union auf sich gezogen. Demnächst gibt Mißfelder, der auch Schatzmeister des CDU-Landesverbandes NRW ist, aus Altersgründen den Vorsitz der Jungen Union ab.
Leser*innenkommentare
Markus Müller
Mißfelder ist CDU-Nachwuchs,wie er anachronistischer,aber auch typischer,nicht sein könnte,ein regelrechter Dinosaurier,eine Karikatur seines Standes.Mit solchem Nachwuchs könnte sich die CDU wieder auf den Weg zurück in die fünfziger Jahre machen.