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Mira Milborn Zu dir oder gleich hier?

Da mal ein bisschen fummeln: Bänke an der Binnenalster in Hamburg Foto: Marcus Brandt/dpa

A. und ich wollten in eine Ausstellung gehen, aber ich war die ganze Woche erkältet, huste und fühle mich noch schlapp. Er schlägt vor, mir Suppe zu bringen und einen Film bei mir auf dem Sofa zu schauen. Aber das wäre unser drittes Date, und ersteres macht ein Boyfriend oder die beste Freundin, jedenfalls kein frisches Date. Und bei zweiterem ist doch klar, wohin es führen würde. Ich schlage stattdessen spazieren durch meinen Kiez vor, das sollte ich mit meinem Energielevel schaffen, und guttun würde es mir sicherlich auch. Aber knutschen, sage ich ihm, gehe nicht, sonst stecke ich ihn an.

A. schließt sein Rad vor einer Kneipe an, wir laufen durch ein paar Straßen, er kennt die Gegend kaum, ich mache eine kleine Stadtführung mit ihm. Der Weg führt uns durch einen Park, wir albern herum, nehmen an einer Umfrage teil, zu der ein an einen Baum gehefteter Zettel mit QR-Code aufruft. Während ich die Fragen vorlese, küsst A. meine Stirn, nähert sich meinem Mund, ich schaue ihn tadelnd an und mache einen Schritt zurück.

Als ich eine Pause brauche, setzen wir uns auf eine Parkbank, etwas versteckt hinter Büschen. Hinter uns rauscht eine Straße entlang. A. streichelt mein Bein, ich lehne mich an ihn. Er küsst meinen Hals und arbeitet sich vor zu meinem Mund. Ich schaue ihn skeptisch an, sage: „Ich hab dich gewarnt“, er macht einen schulterzuckenden Gesichtsausdruck und küsst mich doch.

Wir tasten uns unter T-Shirt und Kleid vor, streicheln unsere nackte Haut. Ich schiebe mich auf seinen Schoß, mein Kleid rutscht nach oben, A. greift nach meinem Hintern. Wir knutschen als gäb’s kein Morgen, machen nur Pause, um Luft zu holen, schauen uns an, lachen.

Zwei Jungs tauchen hinten am Weg auf, wo das Gebüsch endet. Sie bleiben kurz, versuchen, die Situation einzuschätzen, wollen sich, so wirkt es, zunächst nicht die Blöße geben, sich von ein bisschen Gefummel vertreiben zu lassen, gehen dann doch.

A. knöpft die oberen Knöpfe meines Blusenkleids auf. Dieses Mal trage ich keinen gepolsterten BH, sondern einen einfachen, durch dessen Stoff alles zu spüren ist.

Und der leicht zur Seite zu schieben ist. Während A.s Lippen mit meinen Brüsten beschäftigt sind, tasten sich seine Hände an meinen nackten Beinen entlang unter mein Kleid. A. betastet mich von außen. Ich bin feucht. Er schiebt seine Finger weiter in die Tiefe, bewegt sie sanft. „Ich würde dich gerne lecken“, sagt er. Ich schaue ihn an, grinse kurz und sauge mich wieder an seinen Lippen fest. Aber die Idee finde ich heiß.

A. betastet mich von außen. Ich bin feucht.

Ich lasse von ihm ab, schaue mich um, dass nicht doch plötzlich wieder ein paar Jungs um die Ecke kommen, stelle einen Fuß nach dem anderen links und rechts von A. auf die Bank, schiebe mich nach oben und blicke auf A. hinab. Der grinst, schiebt mein Kleid hoch und meinen Slip zur Seite und leckt mehrmals von unten nach oben über die gesamte Länge meiner Vulva.

Ich halte mich an seinem Kopf fest, es ist eine etwas wackelige Angelegenheit, er knurrt animalisch und wohlig zugleich, ich spüre die mittlerweile etwas kühle Luft um mich und seine Zunge, die sich in meinen Eingang schiebt. Und genieße.

Bis ich von einem Hustenreiz geschüttelt werde. „Los, wir müssen gehen“, sage ich, oder sagt er, ich richte mein Kleid, steige von der Bank herunter, und wir machen uns auf den Weg zu seinem Rad.

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