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Minipig in Bremen

■ Flanieren, Schmatzen und Entbehrung: Aus dem Leben des Hängebauchschweins Frieda

In den USA sind sie der letzte Schrei, in Bremen ist das Vietnamesische Hängebauchschwein Frieda wohl noch das einzige seiner Art. Frieda ist Haustier bei Familie Friedrich in der Horner Straße. Erst vor vier Wochen kam es dorthin, und Schäferhündin Blanca hat das Schwein schon adoptiert.

In den USA nehmen Familien ihre Minipigs auch mal mit zum Einkaufen in den Supermarkt oder mit an den Strand zum Schwimmen. „Das tun wir hier natürlich nicht“, sagt Uta Fried

rich, „aber spazierengehen am Osterdeich mit Schwein ist auch schön“. Das kleine Biest ist 16 Kilo schwer, unglaublich beweglich und bellt wie ein Hund. Man muß es lieben. Wenn es frißt, schmatzt es lauter als jedes andere Lebewesen, aber es klingt wie Musik. Frieda ist so clever, daß sie mühelos Türen und Fenster öffnet.

„Zuerst dachten wir es, könnte Probleme geben, wenn wir mal übers Wochenende wegfahren wollen“, erzählt Uta Friedrich, aber an Schweinesittern ist kein Mangel. „Die Bekannten von uns streiten sich schon fast, wer das Schwein betreuen und versorgen darf, jeder will mal dran sein“. Während sie erzählt, verputzt das Schwein Äpfel im Eiltempo. Frieda frißt alles, auch das Futter von Schaferhündin Blanca, die hierhin bitte das Foto

von dem Hängebauchschwein

seit Friedas Einzug deutlich abgenommen hat.

In Asien laufen die possierlichen Rüsselträger frei umher und verputzen, was sie finden. Bevor sie den Weg in den Kochtopf antreten, sind sie Spielkamerad für die Kinder. In den Kochtopf kommt Frieda nicht, obwohl sie eigentlich recht lecker aussieht. Aber leicht hat sie es auch nicht. Sie ist geschlechtsreif, und einen Freier wird sie wohl so schnell nicht treffen bei einem Ihrer Spaziergänge am Osterdeich. W. Steinber

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