piwik no script img

Minderheit in BelgienDann doch lieber Dolce

Die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien will einen neuen Namen. Die Abkürzung des jetzigen lässt viel Raum für Verwechselung.

Ähnlich glamourös, aber nicht Dolce & Gabbana: der Sitz der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Eupen Foto: imago/Horst Galuschka

Die „Deutschsprachige Gemeinschaft“ in Belgien hat ein Identifikationsproblem – mit dem eigenen Namen. Um sich mit der französischsprachigen Wallonie und dem niederländischsprachigen Flandern auf eine Stufe zu stellen, will die winzige Region mit 77.000 Einwohnern nun diesen Namen ändern. Denn mit dem Wort „Gemeinschaft“ verbinde man außerhalb Belgiens keinen Gliedstaat mit Gesetzgebungshoheit, so Ministerpräsident Oliver Paasch gegenüber den „Tagesthemen“.

Außerdem werde der Name oft mit DG abgekürzt, wodurch es immer zu Verwechslungen mit der Modemarke Dolce & Gabbana beziehungsweise mit der Abkürzung für Dachgeschoss komme.

Dabei hat die Gemeinschaft neben ihrem Ministerpräsidenten sogar ein eigenes Parlament, eine eigene Verwaltung sowie eigene Schulen und Kindergärten. Vom wallonischen Minister Maxime Prévot werden sie trotzdem nicht ernst genommen. In einer Ausschusssitzung des wallonischen Parlaments vom 27. Juni, in der es um deutsche Begrüßungsschilder auf dem Gebiet der DG ging, hatte er sie als deutschsprachige Wallonen und nicht als gleichberechtigten Partner innerhalb Belgiens bezeichnet – sehr zum Ärger von Herrn Paasch.

Für den Imagewechsel soll die Region nun in Ostbelgien umgetauft werden. Davon erhofft sie sich, attraktiver auf potenzielle Zuwanderer zu wirken und in Brüssel mehr Beachtung zu bekommen. Man kann nur hoffen, dass die neue Abkürzung – OB – nicht zu Verwechslungen mit der gleichnamigen Tamponmarke führt, die Region auf ihren Oberbürgermeister reduziert oder mit der deutschen Stadt Oberhausen verwechselt wird. Dann doch lieber Dolce & Gabbana.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Ja wie? Mal so unter @@Stammlern - kerr!;)

     

    "Der größte Teil der Provinz Lüttich gehört zum französischen Sprachgebiet und damit zum Gebiet der Französischen Gemeinschaft Belgiens. Der östlichste Teil der Provinz um die Städte Eupen und Sankt Vith gehört zum deutschen Sprachgebiet und bildet hier die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens.…"

     

    Ok - Muß mann nicht wissen - wa!

    Kann aber! Frauman aber wikien - gell! https://de.m.wikipedia.org/wiki/Provinz_L%C3%BCttich -

    Falls nicht " im Sattel einer Spada" -;))) Erfahren - et friture!;)) https://m.youtube.com/watch?v=BHtkx3AUED8

    (1000er Guzzi - nich son Reisbrenner - wollnichwoll!;)

    Da mähtste nix.

    Normal.

    Bitte. Dannich für.

    Always at your service!

    kurz - Ach herm!;))

  • "Ostbelgien" - mach Bosse!

     

    "Ostpiefkei" - Vorschlag zur Güte!

    Hatten einst mit Schlagobers die -

    Ö-Kotelettis für "DäDäRä" auf Lager!

    Nu. Provinz Lüttich!

    Pascht doch!

    In der Wallonie meinen sie ja auch -

    Französisch - zu sprechen!

    kurz - "Ostbeljien¿¿¡!"-

    Dafür - daß das von dir ne Idee is -

    Is dat ne jute Idee!;))

    Alles friture & ab dafür - kerr!

    • @Lowandorder:

      Insoweit man aus Ihrem Wortgestammel klug werden kann, verwechseln Sie die Provinz Lüttich mit dem Gebiet der Deutschen Gemeinschaft, einem der drei Gliedstaaten des belgischen Bundesstaates.