piwik no script img

Milošević entfernte Beweise

BELGRAD ap/afp ■ Der ehemalige jugoslawische Präsident Slobodan Milošević soll die Vernichtung von Beweismitteln über Kriegsverbrechen im Kosovo angeordnet haben. Das teilte das serbische Innenministerium gestern in Belgrad mit. Damit hätten Ermittlungen des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag verhindert werden sollen. Ein Sprecher sagte, Milošević habe die Polizeikommandeure angewiesen, „alle Beweise zu entfernen“, die auf Opfer unter der Zivilbevölkerung während der Offensive gegen Kosovo-Albaner im März 1999 hindeuteten. Es ist das erste Mal, dass Milošević in seiner Heimat offiziell mit Kriegsverbrechen in Verbindung gebracht wird. Der Exstaatschef war am 1. April unter dem Vorwurf des Amtsmissbrauchs festgenommen worde. Das UN-Tribunal fordert wegen einer Anklage wegen Menschenrechtsverbrechen seine Auslieferung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen