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Millionenschwerer RinderzüchterDer Subventionsmeister

Ein bayerischer Rinderzüchter dominiert mit seinem 24.000 Rinder großen Mastbetrieb einen ganzen Landstrich an der Ostsee. Und kassiert dafür 3,7 Millionen EU-Subventionen im Jahr.

Zwei von 24.000: Rinder auf dem Gut Ferdinandshof. Bild: dpa

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3 Kommentare

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  • EP
    Elisabeth Petras

    Vielen Dank für Ihren aufschlussreichen Bericht! Ob nun Mecklenburg oder Vorpommern, die TAZ zeigt klar auf, in welcher WEise hier Steuergelder verschwendet werden, um den Wettbewrb gerade zugunsten derer zu verzerren, die Tiere und umwelt schädigen und kaum Arbeitsplätze schaffen und die aus dem Rennen zu werfen, die soziale, ökologische und tierschützerische Apsekte gelichermaßen stärker fördern. Es mag einen größeren Verwaltungsaufwand bedeuten, Kleinbetriebe statt Großbetriebe zu fördern, staatlich Gelder an Arbeitsplätze, Umwelt- Tierschutz- und soziale Auflagen zu koppeln - doch gerade die Betriebe, die man zu fördern vorgibt, durch Subventionen zu verdrängen, indem Großbetriebe so stark subventioniert werden, dass kleinere kaum noch eine Chance haben, wie es in vielen Gebieten geschieht - das ist wirklich Irreführung des Steuerzahlers! Ganz besonders gilt dies für die Geflügelbranche, die auch die lebensqualität der Anwohner mit Bereich der Mastanlagen stark einschränkt und nur wenig Arbeitsplätze schafft aber viele vernichtet. Dss gerade ein großer Geflügelhändler subventioniert wird, anstatt kleinere Freilandbetriebe zu fördern, ist ein Skandal!

  • FK
    F. Karl Sollwech

    Danke für den sehr sachlichen und ausführlichen Beitrag.

     

    Ich würde es auch sinnvoll finden, hier einmal eine begriffliche Präzisierung vorzunehmen: Bei diesem Grossbetrieb handelt es sich um industrielle Tierproduktion, schon längst nicht mehr um "Landwirtschaft". Es ist ein gutes Beispiel für feudale Strukturen, die sich die Absurdität des EU-Subventionsdschungels nur zunutze machen.

     

    Hochgradig umweltschädlich und tierfeindlich das Ganze. Gehört besser heute als morgen abgeschafft, statt subventioniert. Nach Ende der Subventionierung (auch unter Einbeziehung der Abschaffung der Agrarexportsubventionen) muss die Mehrwertsteuer für Fleischprodukte auf 19% (oder dann den neuen Satz) angepasst werden.

    Hinzu kommt die Einführung und Anwendung einer 15% igen Klimasteuer für umweltgefährdende Betriebe. (Wieviel Methan produziert dieses "Gut" mit 24.000 Grossvieheinheiten, wieviel Myriaden Fäkalkeime werden mit der Gülle emittiert ?)Von Bodenschäden, Trinkwasserverseuchung und der ethischen Problematik einmal noch ganz abgesehen. Man stelle sich die Frage:

    Warum soll ausgerechnet dieser privilegierte Großbetrieb nicht auch unter realen Marktbedingungen produzieren müssen ?

     

    Der heute veröffentlichten Wachstums- und Schwundprognose der Bundesregierung (Tiefensees Nightmare) entsprechend wird der dortige Landkreis in den nächsten Jahren mehr als 15 Prozent seiner Einwohner verlieren. Soziales Politikziel muß daher sein, die Leute dort zu halten, indem die Erwerbsmöglichkeiten in der familiären Landwirtschaft, nämlich Kleinbetriebe, gefördert werden. Das muss man auch in Brüssel begreifen. Steuergelder müssen mit breitem sozialem Nutzen verwandt werden, die interessengeleitete Kungelei der Agrarlobbyisten ("LandwirtschaftsministerInnen") hat aufzuhören.

    Es braucht mehr und mehr Öffentlichkeit, um diesen feudalen Agrar-Stall auszumisten, bitte bleiben Sie dran.

  • H
    Hugin

    "... In der schier unendlichen Weite des mecklenburgischen Anwesens..."

     

    Bei Ferdinandshof handelt es sich aber um ein pommersches, nicht um ein mecklenburgisches Anwesen. Bitte recherchieren Sie zukünftig etwas sorgfältiger, sonst werden -wie schon zu DDR-Zeiten- die Reste unseres Pommernlandes diesseits der Oder wieder einfach nur "Mecklenburg" genannt. Nach 1945 geschah das auf Druck der sowjetischen Besatzer. Heute geschieht es oftmals aus Unwissenheit und mangelnder Sorgfalt diverser Autoren.