piwik no script img

■ Miliz sollte „Apparaturen sichern“Lebed läßt kritischen Fernsehsender absperren

Moskau (dpa) – Der wegen seines rabiaten Führungsstils in die Kritik geratene Gouverneur von Krasnojarsk, Alexander Lebed, hat nun den regionalen Fernsehsender der sibirischen Gebietshauptstadt zeitweise von Milizeinheiten absperren lassen.

Dem Leiter des Senders, Konstantin Protokopow, und der Chefredakteurin für Nachrichten, Irina Tretjakowa, sei am Samstag der Zutritt verwehrt worden, berichtete das Fernsehen. Erst nach längeren Verhandlungen hätten sie das Gebäude betreten dürfen. Lebed war nach Angaben des russischen Fernsehsenders RTR unzufrieden mit der Berichterstattung des Krasnojarsker Fernsehens über seine Arbeit als Gouverneur.

Lebed sagte allerdings der Nachrichtenagentur ITAR- TASS, er habe den Diebstahl von Apparaturen befürchtet. Zuvor hatte Lebed mit der Entlassung des Leiters Protokopow gedroht. Protokopow selbst sprach von einem „Willkürakt“. RTR warf Lebed vor, er versuche, eine „Militärzensur“ einzuführen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen