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Militäreinsatz in LibyenÜbergangsrat will Nato behalten

Der libysche Übergangsrat drängt auf die Fortsetzung des Nato-Einsatzes bis mindestens zum Jahresende. Das Militärbündnis vertagt seine Entscheidung darüber auf Freitag.

Dringeblieben! Libyscher Übergangsrat fordert längeren Nato-Einsatz. Bild: ap

DOHA afp | Der Nationale Übergangsrat in Libyen hat eine Fortsetzung des Nato-Einsatzes in dem nordafrikanischen Land bis mindestens Ende des Jahres gefordert.

"Nachdem wir den Sieg errungen haben, hofft das libysche Volk, dass die Nato ihren Einsatz bis mindestens zum Ende des Jahres fortführt", sagte der Präsident des Übergangsrates, Mustafa Abdel Dschalil, am Mittwoch zur Eröffnung eines Treffens der Generalstabschefs der am Militäreinsatz beteiligten Länder in Doha. Eine Fortsetzung des Nato-Einsatzes komme Libyen und den Nachbarländern zugute.

Die Nato-Botschafter hatten sich in der vergangenen Woche vorläufig auf ein Ende des Einsatzes zum 31. Oktober verständigt. Nach der Forderung des libyschen Übergangsrates vertagte das Bündnis seine endgültige Entscheidung zur Beendigung des Einsatzes von Mittwoch auf Freitag.

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen berate sich dazu mit den Vereinten Nationen und dem libyschen Übergangsrat, sagte eine Nato-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Eine formelle Anfrage zur Fortsetzung des Einsatzes liege indes nicht vor.

Aus Diplomatenkreisen hieß es, die Nato vertage ihre Entscheidung auch deshalb, weil Russland zunächst Beratungen im UN-Sicherheitsrat zur Lage in Libyen verlange.

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6 Kommentare

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  • A
    Afrikawelle

    "libyische" Regierung von NATO - Gnaden. Es könnte ja sein, dass Gadaffi aus seine Grab irgendwo in der Wüste bis ende des Jahres anders überelegt und wieder auftaucht. Dann wäre die NATO da, weiter zu machen. Die Bevölkerung, d.h. die meisten jügendlichen werden schon frühe oder später, entweder auf dem Weg nach Europa begeben, oder zu den Kaida-Magreb in der Wüste.

    Was vorallem mir nicht ersichtlich in diesem Artikel ist folgendes; "Eine Fortsetzung des Nato-Einsatzes komme Libyen und den Nachbarländern zugute." Es wird nicht begründet, warum den Nachbarländern die NATO etwas gutes bringen soll. Es wird nur behauptet und basta. Ich denke, die Nachbarländern des Landes ist der ganze Kontinent, bzw. die Staaten auf dem Kontinent. Die NATO wird weitermachen. Das ist die Botschaft, das was damit gemeint ist. Wir haben verstanden.

  • J
    Jan

    Es gefällt den Libyern nachvollziehbarerweise nicht, dass kostenlose Gesundheitsversorgung, freie Bildung, Rechte für Frauen und günstiges Wohnen abgeschafft und stattdessen die Scharia eingeführt und das Öl von ausländischen Firmen ausgebeutet werden soll. Da müssen eben noch ein paar NATO-Bomben her, um das Volk von den Vorzügen der "neuen Freiheit" zu überzeugen.

  • N
    nanopart

    die rebellen haben einfach keinen rückhalt in der bevölkerung, natürlich nicht.

    ihre stärke stützt sich auf die nato bombardements.

  • R
    rose

    Der libysche "Übergangsrat" möchte also,dass die NATO weiter in Lybien bombardiert-nur zum Schutz der Zivielbevölkerung.Jetzt,wo doch Libyen "frei"ist?Wer bedroht denn da die Zivilisten?Ist es nicht so,dass die jetzt an die Macht gekommene Verbrecherbande Angst hat,die Libyer könnten so starken Wiederstand gegen Massenhinrichtungen, Konzentrationslager,ethnische Säuberungen,Raub und Plünderungen leisten.Deshalb muss die NATO weiter bombardieren-bis auch dem letzten Libyer klar wird,dass jeglicher Widerstand gegen die neuen Herren zwecklos ist...

  • J
    Josef

    Die neue Regierung will die fremde Militärmacht in ihrem Land behalten, da hat sie ja viel Vertrauen in ihr Volk. Das sagt vieles von dem was dort wirklich vorgeht!

  • W
    wtf

    wtf

    soll die NATO denn noch zwei Monate lang bombardieren? Krankenhäuser? Universitäten? Kläranlagen?