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Mikro Hybrid von ValeoWarum Merkel den Falschen besuchte

Die Kanzlerin ließ sich den Smart von Daimler-Chef Dieter Zetsche zeigen, die eigentlich interessante Technik stammt aber von Valeo. Da war Merkel nicht. Aber taz.de.

Merkel, Daimler-Chef Zetsche und der Micro Hybrid. Bild: dpa

Am Stand von Valeo in Halle 8 haben sie das Foto von Merkel und dem Smart gleich auf die Windschutzscheibe gelegt. Zugegeben, die Kanzlerin war nicht bei ihnen, dem französischen Zulieferer, sondern an Daimlers Smart-Stand. Aber die Technik, die den Smart sparsamer macht, die stammt von ihnen: Das Mikro-Hybrid-System "Stars" schaltet den Motor an der Ampel oder im Stau automatisch aus- und ein und kann dazu noch Bremsenergie zurückgewinnen.

Das spart bis zu 15 Prozent Benzin. Valeo wirbt mit Einzelteilen, die zusammengenommen den Spritverbrauch um 40 Prozent senken können: zum Beispiel ein neues Kühlsystem, eine effizientere Klimaanlage, eine elektromagnetische Ventilsteuerung. Das neue Abgasrückführungssystem wird vor einer mit Moos beklebten Betonsäule präsentiert. Die Angestellten tragen grüne Krawatten. Für Derek de Bono, einen Valeo-Manager aus Paris, ist die von der EU geplante CO2-Obergrenze von 120 Gramm pro Kilometer eine gute Nachricht, eine Gewinnchance. Er sagt: "Wenn man die Herausforderung größer macht, dann gibt es auch mehr Innovation."

Das 120 Gramm-Ziel für 2012 hält de Bono für machbar. Und die 80 Gramm, die das Umweltbundesamt für 2020 fordert? Der Valeo-Manager denkt nach und sagt: "Dann müssten wir nicht mehr nur am Antrieb was tun, sondern an das ganze Auto ran." Und dann kann eine Kanzlerin auch nicht mehr an den falschen Stand geraten.

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