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Mieter bitten Haie zur Kasse

Hamburgs MieterInnen pochen auf ihre Rechte: 250.000 Mark zuviel abkassierter Miete mußten Wohnungshaie im ersten Halbjahr 1995 an 50 Mitglieder des Vereins „Mieter helfen Mietern“ zurückerstatten. In einem Fall, teilte der Verein gestern schadenfroh mit, sogar 20.000 Mark. Der Grund: Viele Vermieter glaubten, für ihre Löcher unbeschadet horrende Preise verlangen zu können. Doch wenn die 20 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen, handelt es sich laut Wirtschaftsstrafgesetz um eine Ordnungswidrigkeit, die die Bezirksämter ahnden müssen.

Eine Entwarnung für den Wohnungsmarkt ist das leider nicht: Zwischen 1991 und 1994 stieg die Zahl der gemeldeten Mietwucher-Fälle von 43 auf 227. „Meistens“, ermutigt Sylvia Sonnemann von Mieter helfen Mietern zur Wehr, „kann der Mietstreit außergerichtlich beigelegt werden.“ Bei jeder zweiten Neuvermietung liege der Verdacht des Wuchers vor. Besonders dreist seien Vermieter in Eimsbüttel, Altona und Winterhude. hh

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