Mietenreport der Wohnungsbaugesellschaft GSW: Wohnen in den Szenekiezen wird teurer
Es gibt noch günstige Wohnungen in Berlin, die liegen aber dann nicht in den begehrten Kiezen.
Trotz spürbarer Mietsteigerungen von rund 4,5 Prozent gibt es nach einer Analyse des Wohnungsunternehmens GSW in Berlin weiterhin günstigen Wohnraum. Denn die Mieten stiegen 2009 vor allem für luxuriöse Wohnungen in begehrten Lagen von Prenzlauer Berg, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf. Hier müssen neue Mieter durchschnittlich 6 Prozent mehr Miete zahlen als 2008 und kommen kalt oft auf mehr als 10 Euro pro Quadratmeter. Für einfach ausgestattete Wohnungen stiegen die Preise bei Neuvermietungen dagegen nur um rund 3 Prozent. Wohnungen seien auch weiter für Kaltmieten von 4 Euro pro Quadratmeter zu bekommen, teilte die GSW am Donnerstag mit. Sie liegen allerdings in weniger beliebten Gegenden von Spandau oder Neukölln.
Für die Studie hat die GSW rund 326.000 Mietangebote aus Berlin auswerten lassen. Das privatisierte ehemals kommunale Unternehmen gehört mit 70.000 Wohnungen zu den großen Vermietern. Durchschnittlich zahlten Mieter nach der Studie 2009 für eine neu bezogene Wohnung rund 5,85 Euro pro Quadratmeter, das sind 25 Cent mehr als 2008. Die Mieten unterscheiden sich aber erheblich, wenn es um die Lage einer Wohnung geht. So gab es in den Szenekiezen von Friedrichshain-Kreuzberg mit sieben Prozent Mietsteigerung bei gut ausgestatteten Wohnungen den größten Anstieg von allen Berliner Bezirken.
"Ein junges, kaufkräftiges Publikum hat den Bezirk für sich entdeckt", sagte Udo Radtke, der den Bericht mit erstellt hat. Sie zahlen nun durchschnittlich 6,73 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Das bedeute aber nicht die befürchtete Verdrängung ärmerer Mieter, betonte Radtke. In schlechter ausgestatteten Wohnungen in weniger "hippen" Lagen seien die Mieten nur um 2,6 Prozent gestiegen. (dpa)
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