: Mieten an Löhne und Preise koppeln
Köln (dpa) - Die Mieten in der DDR sollten nach Ansicht des Deutschen Mieterbundes in Köln und des Mieterbundes der DDR in Berlin keinesfalls schneller als die Einkommen und die allgemeinen Lebenshaltungskosten steigen. Wohnen in der DDR müsse sicher und bezahlbar bleiben, anderenfalls werde die Wohnungsfrage bei steigender Arbeitslosigkeit zu einem „sozialen Sprengsatz“, warnten die beiden Dachverbände in einem am Donnerstag in Köln veröffentlichten Schreiben an die Fraktionen der beiden deutschen Parlamente. Im Einigungsvertrag sollten - so die Forderung der Mietervertreter - ein Grundrecht auf Wohnung in der Verfassung des vereinten Deutschlands festgeschrieben und eine gesetzliche Bestandsgarantie für die Nutzer von DDR -Grundstücken vereinbart werden, die in West-Eigentum stehen. „Verheerende Folgen“ hätte nach Ansicht der Mieterbünde die Anwendung der westdeutschen Modernisierungsregelung, nach der bis zu elf Prozent der Kosten für Modernisierungen, wie Isolierfenster oder neue Heizungen, auf die Jahresmiete aufgeschlagen werden dürfen. Bereits bei einem Aufwand von 50.000 Mark pro Wohnung würde dies nach Berechnungen der Mieterbünde eine Verzehnfachung der Miete bedeuten.
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