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Merkel will klare Worte vom PapstDie Exorzistin

Deutsche Politiker haben sich in der Debatte um den Holocaustleugner Richard Williamson zurückgehalten. Doch jetzt fordert Merkel von Papst Joseph Ratzinger eine "eindeutige Klarstellung".

Frau Merkel macht Druck - wenn auch freundlich. Bild: dpa

Im Streit um die Wiederaufnahme des britischen Holocaust-Leugners Richard Williamson in die katholische Kirche hat jetzt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eindeutige Worte von Joseph Ratzinger gefordert. Wenn durch eine Entscheidung des Vatikans der Eindruck entstehe, dass der Holocaust geleugnet werden könne, dürfe "das nicht ohne Folgen im Raum stehen bleiben".

Daher müsse es nun darum gehen, "dass von Seiten des Papstes und des Vatikans sehr eindeutig klargestellt wird, dass es hier keine Leugnung geben kann und dass es hier einen positiven Umgang natürlich mit dem Judentum insgesamt geben muss", sagte die Kanzlerin am Dienstag in Berlin. Diese Klarstellung sei aus ihrer Sicht "noch nicht ausreichend erfolgt". Es sei normalerweise nicht ihre Aufgabe, innerkirchliche Entscheidungen zu bewerten. Bei Grundsatzfragen sei das jedoch etwas anderes.

Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland forderte erneut eine "deutliche Klarstellung" des Papstes. Seine bisherigen Erklärungen reichten nicht aus, sagte Generalsekretär Stefan Kramer im Deutschlandfunk. Es wäre sinnvoll, wenn Ratzinger auf die jüdische Gemeinde zuginge und ein Gespräch initiiere. Trotz der schwierigen Situation halte er aber einen Abbruch der Kontakte "mit unseren Freunden in der katholischen Kirche" nicht für richtig. "Damit bestrafen wir dann die Falschen."

Hintergrund der Auseinandersetzung ist die heftig umstrittene Entscheidung Ratzingers, die Exkommunikation von vier Bischöfen der ultrakonservativen Priesterbruderschaft St. Pius X. aufzuheben. Unter ihnen ist auch Richard Williamson (siehe Text unten), gegen den die Regensburger Staatsanwaltschaft ermittelt.

Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann nannte die Rehabilitierung von Williamson im Südwestfunk eine "Katastrophe" für alle Überlebenden des Holocaust. Er forderte eine klare Entschuldigung "von hoher Stelle". Ratzinger müsse klarstellen, dass die Leugnung der Schoah kein beliebiges Kavaliersdelikt sei. Es sei "fatal", dass das, "was als Geste der Versöhnung gedacht war", zeitlich mit der inakzeptablen Holocaust-Leugnung durch Williamson zusammengefallen ist, kritisierte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige. Diese bedeute "eine erhebliche Störung des sensiblen jüdisch-christlichen Dialogs".

Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke schlug in der Bild-Zeitung eine Aussetzung der umstrittenen Rehabilitierung der Pius-X.-Traditionalisten vor. Die Entscheidung des Vatikans, Williamson wieder in die Kirche aufzunehmen, sei ein Fehler im Namen des Papstes gewesen.

Unterdessen hat der Kölner Erzbischof Joachim Meisner Ratzinger in Schutz genommen. Aufgabe des Papstes sei es, für die Einheit der Kirche zu sorgen. "Das hat der Papst jetzt getan, nicht mehr und nicht weniger", sagte Meisner der Kirchenzeitung. "Das Aufsehen um das Williamson-Interview hat leider das eigentliche Anliegen des Papstes, der Einheit der Kirche zu dienen, überlagert", kritisierte der Kardinal. "Nicht der Vatikan ist für die entstandene Spaltung verantwortlich, und schon gar nicht ist er verantwortlich für die schamlose Leugnung des Holocaust durch Bischof Williamson", so Meisner weiter. Die Aufhebung der Exkommunikation sei ein "rein kirchenrechtlicher Akt ohne jede politische Absicht".

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48 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • GW
    Guido Wekemann

    Das Thema ist ernst, vielleicht kann Satire etwas entkrampfen:

     

    ++++++++++++++

     

    Der Unterschied

     

    Beim Zusammenstehen nach dem ökumenischen Gottesdienst gab es ein kurzes Frage-Antwort-Gespräch:

    „Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Joseph Ratzinger und Angela Merkel?“ „Und?!“ „Ratzinger ist schon Papst!“

     

    Guido Wekemann, kk (= kritisch katholisch)

  • P
    Potzblitz

    Alle Achtung, Frau Merkel! Ich werde Sie nicht wählen, aber meine Hochachtung ist Ihnen in diesem Falle gewiß!

  • L
    Lucia

    BRAVA MERKEL!!

  • K
    Kalkül

    Der Exorzist? Also, ich bin ja wirklich kein Freund vom Papst. Aber so eine Überschrift ist doch sehr BILD-verdächtig.

    Wo geht es nur mit der taz hin... (:-(

  • A
    Alan

    Wir wissen seit lange dass alte Kleriker

    ex Katheter sprechen, im Fall Ratzinger

    geht's aber viel weiter. Er ist starr und stur

    in seiner Unterzeugung.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Ach, was...!

     

    Der Papst ist sakrosankt.

    Über den Tod hinaus.

     

    Dann wird er nämlich in den Himmel aufgenommen. Und auf der Erde erst selig, dann heilig gesprochen.

     

    Und dann wird nicht mehr von ihm gesprochen.

  • JB
    Joachim Bovier

    Es ist schon einigermassen unglaublich in welch hybrider Form diese Kanzlerin mittlerweile meint zu allem und jedem auf dieser Welt ihren Senf ungefragt dazu geben zu müssen.

    Mag ja sein dass dem Vatikan Fehler unterlaufen sind, doch Frau Merkel hallo: Sie sind eine protestantische und damit sowieso keiner Kirche zumindest nach gültiger katholischer Lehre angehörende Frau aus dem ehemaligen kommunistischen Osten, gescheiden haben über Jahre unverheiratet mit einem Mann zusammengelebt in dessen Ehe Sie eingedrungen sind, als sozialistische FDJ Propagandafunktioinärin sozialisiert. Sie erdreist sich den heiligen Vater derart zu kritisieren?

  • WA
    Wilhelm Achelpöhler

    In der absurden Diskussion um die Wieder-Aufnahme des Antisemiten Williamson in die Katholische Kirche blamieren sich letztlich nur die Kritiker der Kirche als enttäuschte Idealisten. Niemand muss befürchten aus der katholischen Kirche ausgeschlossen zu werden, weil er Antisemit oder Antidemokrat ist. Ganz im Gegenteil, am laufenden Band werden derzeit Franco-Anhänger als Märtyrer selig gesprochen. Die Katholische Kirche sieht sich eben nicht als der demokratische humanistischer Club, als den ihn sich seine Kritiker gerne vorstellen. Da fliegt raus, wer gegenüber dem Papst ungehorsam ist, aber nicht, wer den Holocaust leugnet und auch nicht, wer ihn organisiert hat.

  • V
    vic

    Hier geht´s nicht nur um Juden, auch um die Diskreminierung von Schwulen, gleichgeschlechtliche Ehen, Abtreibungsrecht der Frau, und was diese prä-historischen Kleriker sonst noch alles in die Hölle wünschen.

    Papst plus Merkel. Nein Danke!

  • HR
    Helmut Ruch

    Über diese evangelische Pastorentochter lächelt PapaRatzi doch nur milde; sie gehört ja noch nicht mal einer richtigen Kirche an. Andererseits, woher plötzlich die Merkelsche Aufgeregtheit? Bislang war es ihr doch kein Problem, sich mit dem bekennenden Erzreaktionär zu zeigen, jeder Fototermin wurde wahrgenommen, Ratzi war schließlich ein Popstar, Merkels Kampfpresse titelte: wir sind Papst!

    Ach ja, Ratzinger hat einen Leugner des Holocaust wieder in seinen Verein aufgenommen. Und? Wenn er alle Antisemiten aus der römischen Kirche rausgeschmissen würden, wären die Kirchen noch leerer, als sie ohnehin schon sind! Und, der Antisemitismus ist nicht nur ein Problem der römischen Kirche: von Luther sind antisemitische Tiraden überliefert, die sich hinter denen des Herrn Goebbels nicht verstecken müssen!

    Wir erleben wieder einmal eine mediale Show, die vom eigentlichen Geschehen ablenken soll. Ratzinger positioniert seine Kirche neu, er passt sie dem an, was er für die absehbare Zukunft erwartet, nämlich vordemokratische, autoritäre Strukturen. Er sieht die Krise des Kapitalismus als Chance für die römische Kirche, wieder zu alter Größe und Bedeutung zu gelangen! Die verarmten Massen in den Industrieländern, die durch den Klimawandel zu Heimatlosen gewordenen Massen aus der so genannten 3. Welt brauchen Trost, und da die absehbaren realen Bedingungen wenig tröstliches zu bieten haben werden, ist göttliche Gnade angesagt! Ratzingers Kirche hat fast 2000 Jahre Erfahrung damit, autoritären und totalitären Systemen die göttlichen Weihen zu verleihen, ein erfolgreiches Geschäftsmodell, was seinesgleichen sucht!

  • M
    Martin

    Klarstellung? Was soll er klarstellen? Merkel eiert rum. Ratzinger muß den Typ wieder ausschließen, das ist der Kern, aber das hat sie nicht gefordert. Dann soll sie lieber ruhig bleiben als genau so um den Brei zu reden wie Ratzinger selbst. Ich erwarte von deutschen Politikern, daß sie den Papst solange nicht mehr treffen bzw. sprechen.

  • F
    Fnark

    Beim ehemaligen Oberinquisitor kann mich nach der mittlerweile schon recht ansehnlichen Reihe erschütternd dummer und reaktionärer Entscheidungen selbst das nicht mehr schocken. Merkel springt auf den fahrenden Zug - auch nicht neu.

    Ich finde, der Religion wird dennoch viel zu viel Bedeutung beigemessen, sie sollte Privatsache sein, Gott gibt´s eh nicht.

  • HH
    Heide Habbe-Ritlewski

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die kritische Forderung von Frau Merkel zu Klarstellung an den Papst zu überschreiben - "Die Exorzistin" ist eine Unverschämtheit. Ich bin fassungslos, dass Sie meinen sich leisten zu können, unsere Bundeskanzlerin als Exorzistin zu betiteln - nur um Ihre Auflagen zu sichern?

    Dass Frau Merkel in Ihrer Rolle als Kanzlerin den Papst auffordert zur Klarstellung, ist mutig und verantwortungsbewußt in dem Wissen , dass für die Katholiken diese kritsche Anfrage eine Undenkbarkeit ist, den Papst in seiner Unfehlbarkeit anzugreifen.

    Als kritsche Zeitung hätte ich von Ihnen eine positive Berichterstattung erwartet.

    MFG Heide Habbe-Ritlewski

  • M
    Michel

    Frau Merkel rügt den Papst. Dolle Leistung! Wo war sie eigentlich, als vor ein paar Wochen der antisemitische Mob durch Deutschlands Straßen zog und Slogans wie "Tod Israel!" oder "Juden ins Gas!" skandierte???

    Da hat ihr wohl der Mumm gefehlt oder sie hatte Schiss vor der absehbaren Empörung moslemischer "Friedensfreunde" - oder beides. Den Papst braucht sie insoweit nicht zu fürchten - er wird keine Geschäfte demolieren oder Autos in Brand setzen. Und das weiß Frau Merkel auch.

    Eine erbärmliche Vorstellung unserer Pastorentochter, die nicht das erste Mal mit zweierlei Maß misst.

  • GW
    Guido Wekemann

    Das Thema ist ernst, vielleicht kann Satire etwas entkrampfen:

     

    ++++++++++++++

     

    Der Unterschied

     

    Beim Zusammenstehen nach dem ökumenischen Gottesdienst gab es ein kurzes Frage-Antwort-Gespräch:

    „Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Joseph Ratzinger und Angela Merkel?“ „Und?!“ „Ratzinger ist schon Papst!“

     

    Guido Wekemann, kk (= kritisch katholisch)

  • P
    Potzblitz

    Alle Achtung, Frau Merkel! Ich werde Sie nicht wählen, aber meine Hochachtung ist Ihnen in diesem Falle gewiß!

  • L
    Lucia

    BRAVA MERKEL!!

  • K
    Kalkül

    Der Exorzist? Also, ich bin ja wirklich kein Freund vom Papst. Aber so eine Überschrift ist doch sehr BILD-verdächtig.

    Wo geht es nur mit der taz hin... (:-(

  • A
    Alan

    Wir wissen seit lange dass alte Kleriker

    ex Katheter sprechen, im Fall Ratzinger

    geht's aber viel weiter. Er ist starr und stur

    in seiner Unterzeugung.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Ach, was...!

     

    Der Papst ist sakrosankt.

    Über den Tod hinaus.

     

    Dann wird er nämlich in den Himmel aufgenommen. Und auf der Erde erst selig, dann heilig gesprochen.

     

    Und dann wird nicht mehr von ihm gesprochen.

  • JB
    Joachim Bovier

    Es ist schon einigermassen unglaublich in welch hybrider Form diese Kanzlerin mittlerweile meint zu allem und jedem auf dieser Welt ihren Senf ungefragt dazu geben zu müssen.

    Mag ja sein dass dem Vatikan Fehler unterlaufen sind, doch Frau Merkel hallo: Sie sind eine protestantische und damit sowieso keiner Kirche zumindest nach gültiger katholischer Lehre angehörende Frau aus dem ehemaligen kommunistischen Osten, gescheiden haben über Jahre unverheiratet mit einem Mann zusammengelebt in dessen Ehe Sie eingedrungen sind, als sozialistische FDJ Propagandafunktioinärin sozialisiert. Sie erdreist sich den heiligen Vater derart zu kritisieren?

  • WA
    Wilhelm Achelpöhler

    In der absurden Diskussion um die Wieder-Aufnahme des Antisemiten Williamson in die Katholische Kirche blamieren sich letztlich nur die Kritiker der Kirche als enttäuschte Idealisten. Niemand muss befürchten aus der katholischen Kirche ausgeschlossen zu werden, weil er Antisemit oder Antidemokrat ist. Ganz im Gegenteil, am laufenden Band werden derzeit Franco-Anhänger als Märtyrer selig gesprochen. Die Katholische Kirche sieht sich eben nicht als der demokratische humanistischer Club, als den ihn sich seine Kritiker gerne vorstellen. Da fliegt raus, wer gegenüber dem Papst ungehorsam ist, aber nicht, wer den Holocaust leugnet und auch nicht, wer ihn organisiert hat.

  • V
    vic

    Hier geht´s nicht nur um Juden, auch um die Diskreminierung von Schwulen, gleichgeschlechtliche Ehen, Abtreibungsrecht der Frau, und was diese prä-historischen Kleriker sonst noch alles in die Hölle wünschen.

    Papst plus Merkel. Nein Danke!

  • HR
    Helmut Ruch

    Über diese evangelische Pastorentochter lächelt PapaRatzi doch nur milde; sie gehört ja noch nicht mal einer richtigen Kirche an. Andererseits, woher plötzlich die Merkelsche Aufgeregtheit? Bislang war es ihr doch kein Problem, sich mit dem bekennenden Erzreaktionär zu zeigen, jeder Fototermin wurde wahrgenommen, Ratzi war schließlich ein Popstar, Merkels Kampfpresse titelte: wir sind Papst!

    Ach ja, Ratzinger hat einen Leugner des Holocaust wieder in seinen Verein aufgenommen. Und? Wenn er alle Antisemiten aus der römischen Kirche rausgeschmissen würden, wären die Kirchen noch leerer, als sie ohnehin schon sind! Und, der Antisemitismus ist nicht nur ein Problem der römischen Kirche: von Luther sind antisemitische Tiraden überliefert, die sich hinter denen des Herrn Goebbels nicht verstecken müssen!

    Wir erleben wieder einmal eine mediale Show, die vom eigentlichen Geschehen ablenken soll. Ratzinger positioniert seine Kirche neu, er passt sie dem an, was er für die absehbare Zukunft erwartet, nämlich vordemokratische, autoritäre Strukturen. Er sieht die Krise des Kapitalismus als Chance für die römische Kirche, wieder zu alter Größe und Bedeutung zu gelangen! Die verarmten Massen in den Industrieländern, die durch den Klimawandel zu Heimatlosen gewordenen Massen aus der so genannten 3. Welt brauchen Trost, und da die absehbaren realen Bedingungen wenig tröstliches zu bieten haben werden, ist göttliche Gnade angesagt! Ratzingers Kirche hat fast 2000 Jahre Erfahrung damit, autoritären und totalitären Systemen die göttlichen Weihen zu verleihen, ein erfolgreiches Geschäftsmodell, was seinesgleichen sucht!

  • M
    Martin

    Klarstellung? Was soll er klarstellen? Merkel eiert rum. Ratzinger muß den Typ wieder ausschließen, das ist der Kern, aber das hat sie nicht gefordert. Dann soll sie lieber ruhig bleiben als genau so um den Brei zu reden wie Ratzinger selbst. Ich erwarte von deutschen Politikern, daß sie den Papst solange nicht mehr treffen bzw. sprechen.

  • F
    Fnark

    Beim ehemaligen Oberinquisitor kann mich nach der mittlerweile schon recht ansehnlichen Reihe erschütternd dummer und reaktionärer Entscheidungen selbst das nicht mehr schocken. Merkel springt auf den fahrenden Zug - auch nicht neu.

    Ich finde, der Religion wird dennoch viel zu viel Bedeutung beigemessen, sie sollte Privatsache sein, Gott gibt´s eh nicht.

  • HH
    Heide Habbe-Ritlewski

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die kritische Forderung von Frau Merkel zu Klarstellung an den Papst zu überschreiben - "Die Exorzistin" ist eine Unverschämtheit. Ich bin fassungslos, dass Sie meinen sich leisten zu können, unsere Bundeskanzlerin als Exorzistin zu betiteln - nur um Ihre Auflagen zu sichern?

    Dass Frau Merkel in Ihrer Rolle als Kanzlerin den Papst auffordert zur Klarstellung, ist mutig und verantwortungsbewußt in dem Wissen , dass für die Katholiken diese kritsche Anfrage eine Undenkbarkeit ist, den Papst in seiner Unfehlbarkeit anzugreifen.

    Als kritsche Zeitung hätte ich von Ihnen eine positive Berichterstattung erwartet.

    MFG Heide Habbe-Ritlewski

  • M
    Michel

    Frau Merkel rügt den Papst. Dolle Leistung! Wo war sie eigentlich, als vor ein paar Wochen der antisemitische Mob durch Deutschlands Straßen zog und Slogans wie "Tod Israel!" oder "Juden ins Gas!" skandierte???

    Da hat ihr wohl der Mumm gefehlt oder sie hatte Schiss vor der absehbaren Empörung moslemischer "Friedensfreunde" - oder beides. Den Papst braucht sie insoweit nicht zu fürchten - er wird keine Geschäfte demolieren oder Autos in Brand setzen. Und das weiß Frau Merkel auch.

    Eine erbärmliche Vorstellung unserer Pastorentochter, die nicht das erste Mal mit zweierlei Maß misst.

  • GW
    Guido Wekemann

    Das Thema ist ernst, vielleicht kann Satire etwas entkrampfen:

     

    ++++++++++++++

     

    Der Unterschied

     

    Beim Zusammenstehen nach dem ökumenischen Gottesdienst gab es ein kurzes Frage-Antwort-Gespräch:

    „Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Joseph Ratzinger und Angela Merkel?“ „Und?!“ „Ratzinger ist schon Papst!“

     

    Guido Wekemann, kk (= kritisch katholisch)

  • P
    Potzblitz

    Alle Achtung, Frau Merkel! Ich werde Sie nicht wählen, aber meine Hochachtung ist Ihnen in diesem Falle gewiß!

  • L
    Lucia

    BRAVA MERKEL!!

  • K
    Kalkül

    Der Exorzist? Also, ich bin ja wirklich kein Freund vom Papst. Aber so eine Überschrift ist doch sehr BILD-verdächtig.

    Wo geht es nur mit der taz hin... (:-(

  • A
    Alan

    Wir wissen seit lange dass alte Kleriker

    ex Katheter sprechen, im Fall Ratzinger

    geht's aber viel weiter. Er ist starr und stur

    in seiner Unterzeugung.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Ach, was...!

     

    Der Papst ist sakrosankt.

    Über den Tod hinaus.

     

    Dann wird er nämlich in den Himmel aufgenommen. Und auf der Erde erst selig, dann heilig gesprochen.

     

    Und dann wird nicht mehr von ihm gesprochen.

  • JB
    Joachim Bovier

    Es ist schon einigermassen unglaublich in welch hybrider Form diese Kanzlerin mittlerweile meint zu allem und jedem auf dieser Welt ihren Senf ungefragt dazu geben zu müssen.

    Mag ja sein dass dem Vatikan Fehler unterlaufen sind, doch Frau Merkel hallo: Sie sind eine protestantische und damit sowieso keiner Kirche zumindest nach gültiger katholischer Lehre angehörende Frau aus dem ehemaligen kommunistischen Osten, gescheiden haben über Jahre unverheiratet mit einem Mann zusammengelebt in dessen Ehe Sie eingedrungen sind, als sozialistische FDJ Propagandafunktioinärin sozialisiert. Sie erdreist sich den heiligen Vater derart zu kritisieren?

  • WA
    Wilhelm Achelpöhler

    In der absurden Diskussion um die Wieder-Aufnahme des Antisemiten Williamson in die Katholische Kirche blamieren sich letztlich nur die Kritiker der Kirche als enttäuschte Idealisten. Niemand muss befürchten aus der katholischen Kirche ausgeschlossen zu werden, weil er Antisemit oder Antidemokrat ist. Ganz im Gegenteil, am laufenden Band werden derzeit Franco-Anhänger als Märtyrer selig gesprochen. Die Katholische Kirche sieht sich eben nicht als der demokratische humanistischer Club, als den ihn sich seine Kritiker gerne vorstellen. Da fliegt raus, wer gegenüber dem Papst ungehorsam ist, aber nicht, wer den Holocaust leugnet und auch nicht, wer ihn organisiert hat.

  • V
    vic

    Hier geht´s nicht nur um Juden, auch um die Diskreminierung von Schwulen, gleichgeschlechtliche Ehen, Abtreibungsrecht der Frau, und was diese prä-historischen Kleriker sonst noch alles in die Hölle wünschen.

    Papst plus Merkel. Nein Danke!

  • HR
    Helmut Ruch

    Über diese evangelische Pastorentochter lächelt PapaRatzi doch nur milde; sie gehört ja noch nicht mal einer richtigen Kirche an. Andererseits, woher plötzlich die Merkelsche Aufgeregtheit? Bislang war es ihr doch kein Problem, sich mit dem bekennenden Erzreaktionär zu zeigen, jeder Fototermin wurde wahrgenommen, Ratzi war schließlich ein Popstar, Merkels Kampfpresse titelte: wir sind Papst!

    Ach ja, Ratzinger hat einen Leugner des Holocaust wieder in seinen Verein aufgenommen. Und? Wenn er alle Antisemiten aus der römischen Kirche rausgeschmissen würden, wären die Kirchen noch leerer, als sie ohnehin schon sind! Und, der Antisemitismus ist nicht nur ein Problem der römischen Kirche: von Luther sind antisemitische Tiraden überliefert, die sich hinter denen des Herrn Goebbels nicht verstecken müssen!

    Wir erleben wieder einmal eine mediale Show, die vom eigentlichen Geschehen ablenken soll. Ratzinger positioniert seine Kirche neu, er passt sie dem an, was er für die absehbare Zukunft erwartet, nämlich vordemokratische, autoritäre Strukturen. Er sieht die Krise des Kapitalismus als Chance für die römische Kirche, wieder zu alter Größe und Bedeutung zu gelangen! Die verarmten Massen in den Industrieländern, die durch den Klimawandel zu Heimatlosen gewordenen Massen aus der so genannten 3. Welt brauchen Trost, und da die absehbaren realen Bedingungen wenig tröstliches zu bieten haben werden, ist göttliche Gnade angesagt! Ratzingers Kirche hat fast 2000 Jahre Erfahrung damit, autoritären und totalitären Systemen die göttlichen Weihen zu verleihen, ein erfolgreiches Geschäftsmodell, was seinesgleichen sucht!

  • M
    Martin

    Klarstellung? Was soll er klarstellen? Merkel eiert rum. Ratzinger muß den Typ wieder ausschließen, das ist der Kern, aber das hat sie nicht gefordert. Dann soll sie lieber ruhig bleiben als genau so um den Brei zu reden wie Ratzinger selbst. Ich erwarte von deutschen Politikern, daß sie den Papst solange nicht mehr treffen bzw. sprechen.

  • F
    Fnark

    Beim ehemaligen Oberinquisitor kann mich nach der mittlerweile schon recht ansehnlichen Reihe erschütternd dummer und reaktionärer Entscheidungen selbst das nicht mehr schocken. Merkel springt auf den fahrenden Zug - auch nicht neu.

    Ich finde, der Religion wird dennoch viel zu viel Bedeutung beigemessen, sie sollte Privatsache sein, Gott gibt´s eh nicht.

  • HH
    Heide Habbe-Ritlewski

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die kritische Forderung von Frau Merkel zu Klarstellung an den Papst zu überschreiben - "Die Exorzistin" ist eine Unverschämtheit. Ich bin fassungslos, dass Sie meinen sich leisten zu können, unsere Bundeskanzlerin als Exorzistin zu betiteln - nur um Ihre Auflagen zu sichern?

    Dass Frau Merkel in Ihrer Rolle als Kanzlerin den Papst auffordert zur Klarstellung, ist mutig und verantwortungsbewußt in dem Wissen , dass für die Katholiken diese kritsche Anfrage eine Undenkbarkeit ist, den Papst in seiner Unfehlbarkeit anzugreifen.

    Als kritsche Zeitung hätte ich von Ihnen eine positive Berichterstattung erwartet.

    MFG Heide Habbe-Ritlewski

  • M
    Michel

    Frau Merkel rügt den Papst. Dolle Leistung! Wo war sie eigentlich, als vor ein paar Wochen der antisemitische Mob durch Deutschlands Straßen zog und Slogans wie "Tod Israel!" oder "Juden ins Gas!" skandierte???

    Da hat ihr wohl der Mumm gefehlt oder sie hatte Schiss vor der absehbaren Empörung moslemischer "Friedensfreunde" - oder beides. Den Papst braucht sie insoweit nicht zu fürchten - er wird keine Geschäfte demolieren oder Autos in Brand setzen. Und das weiß Frau Merkel auch.

    Eine erbärmliche Vorstellung unserer Pastorentochter, die nicht das erste Mal mit zweierlei Maß misst.

  • D
    Dann

    Lasst den Papst doch endlich in Ruhe, damit er Gelegenheit findet, neben der Messe auch mal ein Geschichtsbuch zu lesen. Wie anders sonst soll der einstige Hitlerjunge sein weltliches Wissen erweitern? Erst dann, wenn überhaupt, ist zu gewärtigen, dass er sich beim nächsten Petersplatz-Massenansturm ans wieder offene Fenster traut.

  • MB
    Mr. Burns

    oh my god, wie gut unsere Vergangenheitspolizei doch funktioniert - jetzt wird doch tatsächlich noch die werte Bundeskanzlerin vor den Karren der ultimativen politischen Korrektheit gespannt.

    Pabst Benedikt wird mit Sicherheit den verwirrten Pius-Brüdern ein paar Benimmregeln nach deren Heimholung erteilen. Schade nur, dass die politisch korrekte Elite und deren Turmwächter in unserem Land mit zweierlei Maß messen und rassistische Auswüchse und Hasstiraden unserer muslimischen Freunde gegen Israel während der Demonstrationen im Januar nicht ebenso klar und deutlich benennen und eine Klarstellung unserer ach so gut integrierten und lernwilligen Koran-Jünger fordern - so wirkt das alles doch sehr einstudiert und unglaubwürdig.

  • B
    Bert

    Von einer Pfaffentochter und stets linientreuen DDR-Karrieristin wie Angela Merkel kann man nichts Prinzipielles erwarten.

     

    Würde sie an die Wurzel des Problems gehen, müsste sie klarstellen, dass Märchenfiguren wie "Gott" außerhalb der Phantasie nicht existieren und es daher keinen Grund gibt, sich von Kreuzkriecherführern zum Narren halten zu lassen.

  • S
    slomo

    Wir sind Papst!

  • JI
    Jürgen Immler

    Dank der Übernahme eines Agenturberichtes gibt es endlich mal einen einigermaßen objektiven Artikel. Weiter so!

    Zum inhaltlichen: Wenn Frau Merkel, bei aller politischen Wertschätzung, eine Klarstellung zum Holocaust und zur Holocaust-Leugnung möchte, soll sie sich an Herrn Williamson wenden, denn die Stellung der katholischen Kirche ist eindeutig und bedarf keiner weiteren Klarstellung.

    Wenn sie hier sagt, "es sei normalerweise nicht ihre Aufgabe, innerkirchliche Entscheidungen zu bewerten", dann sollte sie sich als Mitglied einer christlichen Glaubensgemeinschaft auch daran halten.

    Auch innerhalb der Kirche kommt die meiste Kritik von Personen, die sich schon lange innerlich von der Kirche und dem Glauben entfernt haben und jetzt als Formalkatholiken die Hetze einer tendenziell atheistischen Presse nutzen, um sich selber darzustellen.

  • T
    Tubus

    Als evangelischer Christ fordere ich von Frau Merkel eine klare Verurteilung der aktuellen Morde an Frauen und Kindern in Gaza. Nur dann hätte ihr Wunsch nach Klarstellung der Haltung des Papstes zum Holocaust vielleicht eine Berechtigung. So ist es nur oportunistisches Heulen mit den Wölfen.