: Menschenrechtsverletzung in Genf
betr.: „Gegenkräfte in Genf – Protest und Randale“, Berichte zum G-8-Gipfel in Evian, taz vom 2. 6. 2003
Warum berichtet die taz nur, dass bei einer Blockade ein Teilnehmer von einer Brücke stürzte und sich schwer verletzte? Der Teilnehmer wurde von einem Schweizer Polizisten in die Tiefe gestürzt, indem dieser das Seil durchschnitt, mit dem sich der Demonstrant an der Brücke festgebunden hatte. Auch wenn die Redaktion der taz vielleicht von den immer gleichen Spielchen zwischen Polizei und schwarzem Block auf den G-8-Gipfeln ein bisschen genervt ist, so sollte sie doch bei krassen Menschenrechtsverletzungen die Stimme der Kritik massiv erheben.
Schlimme Polizeiübergriffe, wie dieser Anschlag auf den Demonstranten und der unnötige Polizeiüberfall auf das alternative Mediencamp, gehören ins Rampenlicht der Medien gehoben, damit es, vielleicht dann beim nächsten Mal, weniger Übergriffe von Seiten der Polizei gibt. Mein Vorschlag: eine Schwerpunktseite, mit Interview des Opfers und des Täters und der verantwortlichen Bundesrätin fürs Innere und damit für die Polizei.
FRANZ KLUG, München