FLÜCHTLINGSDRAMA IN MALTA : Menschenrechtsgericht stoppt Abschiebung
BRÜSSEL/VALETTA | In Malta spitzt sich das Drama um Hunderte Flüchtlinge aus Somalia und anderen Ländern zu. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat in einer Eilentscheidung angeordnet, die Abschiebung einer größeren Gruppe von Menschen zurück nach Afrika zu stoppen. Dabei geht es um etwa 45 Migranten, die am Dienstag per Boot angekommen waren und sofort in ihr Durchreiseland Libyen zurückgeflogen werden sollten. Am Mittwochmorgen kamen weitere 62 Bootsflüchtlinge an, ein weiteres Schiff näherte sich laut Armee der Küste. Nach Angaben des Menschenrechtsgerichtshofs bedeutet der Abschiebestopp für die Migranten nicht automatisch ein Bleiberecht. Es sei jedoch wichtig, allen Ankömmlingen ein faires Verfahren zu ermöglichen, damit ihre Anträge geprüft würden. Das Kinderhilfswerk terre des hommes wandte sich gemeinsam mit weiteren Hilfsorganisationen gegen die Abschiebung der Flüchtlinge. In Libyen drohten ihnen Arrest, Misshandlungen und Erschießungen. Unter den 100 Menschen seien auch 41 Frauen und zwei Babys. (epd)