Menschenrechte in Äthiopien: Oppositionsführer festgenommen

Zwei äthiopische Oppositionsführer wurden festgenommen nachdem sie sich mit Vertretern von Amnesty International trafen. Die Amnesty-Delegation wird zur Ausreise aufgefordert.

Der Vorwurf, Teil einer terroristischen Organsiation zu sein, fällt oft in Äthiopien. Bild: screenshot: www.maps.google.com

ADDIS ABEBA afp | Wenige Tage nach einem Treffen mit Vertretern von Amnesty International sind in Äthiopien zwei Oppositionsführer festgenommen worden. Bekele Gerba und Olbana Lelisa seien am Samstag abgeführt worden, teilte die Vizechefin der Afrika-Sektion bei Amnesty International, Michelle Kagari, am Mittwoch mit.

Am selben Tag sei die Delegation der Menschenrechtsorganisation von der Regierung in Addis Abeba zur Ausreise aus Äthiopien aufgefordert worden. "Wir sind besorgt, dass die Festnahmen kein Zufall sind", erklärte Kagari.

Nach offizieller Darstellung stehen die beiden Männer im Verdacht, mit der von der Regierung als Terrororganisation eingestuften Rebellengruppe der Oromo-Befreiungsfront zusammenzuarbeiten. Die Oromo sind eine der größten ethnischen Gruppen im nordostafrikanischen Äthiopien.

Die Polizei habe "Beweise", dass die beiden Festgenommenen in Verbindung zu den Rebellen stünden, sagte Regierungssprecher Shimeles Kemal der Nachrichtenagentur AFP. Ihre Festnahme habe nichts mit ihrer Arbeit für "rechtmäßig registrierte politische Organisationen" zu tun.

Laut Amnesty wird der Vorwurf zu Verbindungen mit der Oromo-Befreiungsfront in Äthiopien häufig benutzt, um Angehörige der Oromo "mundtot zu machen". Sowohl Gerba als auch Lelisa gehören beide Oromo-Parteien an.

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