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Archiv-Artikel

Memory als Heimweh-Spiel

Von knö

Eigentlich passt es ja eher zum Abendblatt: „Mit der Heimat im Herzen die Welt umfassen“ lautet dessen Motto. Mit dem Hamburg-Memory des Berliner Verlagshauses Braun, insbesondere dessen 8,5 mal 8,5 mal 3,5 Zentimeter großen Mini-Ausgabe, passt die Heimat in jeden Koffer.

32 Motive wollen zu Paaren aufgedeckt werden: vom Rathaus über „das Haus, wo Thomas I-Punkt drin ist“ und eigentlich Hube-Haus heißt, das Jenisch-Haus, die alte und neue Kunsthalle bis zu Arne Jacobsens berümtem HEW-Scheibenhaus in der City Nord. In der Regel sind die Gebäude gut wiederzuerkennen. Nur das Museum für Hamburgische Geschichte und das Haus der Patriotischen Gesellschaft sind so fotografiert, dass sie dem Betrachter Rätsel aufgeben. Für Zweifelsfälle liegt der Mini-Version eine Lupe bei. Zum Memory gibt es ein Begleitheft, in dem die Gebäude nachgeschlagen werden können. Drei bis vier Sätze in sechs Sprachen vermelden die Baugeschichte und die wichtigsten Merkmale. Wegen der Kürze der Texte entsteht zuweilen ein falscher Eindruck: In der Speicherstadt gibt es zwar Museen, vor allem werden dort aber noch immer Güter gelagert. Die Alte Börse ist beim Großen Brand zwar zerstört worden, die neue war aber schon gebaut und hat das Inferno im Gegensatz zum Rathaus überstanden.

Trotzdem ist das Memory ein prima Souvenir und in den Augen des Verlags eine gute Möglichkeit für reisende Hamburger, Fremden zu zeigen, wo sie herkommen. Dem, der Memory mag, bieten das Spiel mit 32 oder 36 Kärtchenpaaren eine Herausforderung. Wer Memory hasst, kann sich mit den Motiven und Erklärungen bilden. Damit steckt er die Großstadt mühelos in die Tasche. knö

StädteBautenMemoSpiel: Hamburg, große Version 14,95 Euro, kleine Version 4,90 Euro, Verlagshaus Braun