Gewalt in S-Bahnhöfen : Mehr Kameras – mehr Sicherheit?
Nach dem Messerangriff auf einen Bundesgrenzschutzbeamten im S-Bahnhof Reeperbahn soll die Hamburger S-Bahn sicherer werden. In Abstimmung mit Innen- und Verkehrsbehörde werde an einem verbesserten Sicherheitskonzept gearbeitet, erklärte gestern Bahnsprecherin Sabine Brunkhorst. Entsprechende Ankündigungen hatte bereits am Donnerstag HVV-Geschäftsführer Peter Kellermann gemacht (taz berichtete). Um „der Bahn nicht vorzugreifen“, hatte er aber keine Details nennen wollen. Laut Brunkhorst ist nun geplant, die rund 1.000 Überwachungskameras auf den Bahnsteigen länger laufen zu lassen und die Aufzeichnungen länger zu speichern. Vordringlich sei das für „Brennpunkte“ wie die Station Reeperbahn vorgesehen. Bislang arbeiten die Kameras nur zwischen Ankunft und Abfahrt der Züge.
Als der BGS-Beamte am Himmelfahrtstag von einem Angreifer durch acht Messerstiche lebensgefährlich verletzt wurde, hatte keine Kamera die Tat aufgezeichnet. Die Mordkommission fahndet seitdem ohne Erfolg nach dem Täter. Brunkhorst verwies darauf, dass die Gewaltkriminalität in der S-Bahn zurückgegangen ist. So verringerte sich die Zahl der schweren Gewalttaten von 288 im Jahr 2003 auf das „historische Tief“ von 214 Straftaten im Vorjahr. LNO/TAZ