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Mehr Alkohol am Steuer im Osten

Leipzig (dpa) – Die Zahl der Alkoholunfälle ist seit Aufhebung des Alkoholverbots in Ostdeutschland drastisch angestiegen. Die Autofahrer trinken sich offenbar an die seit Jahresbeginn auch in den neuen Bundesländern geltende 0,8-Promille-Grenze heran. Daß die Polizei inzwischen häufiger ihr „blaues Wunder“ erlebt, belegen etwa Erfahrungen in Mecklenburg-Vorpommern: Im Januar 1993 haben sich dort 269 Unfälle unter Alkoholeinfluß ereignet, mit zehn Toten und 107 Verletzten. Verglichen mit Januar 1992 seien die Zahlen erschreckend hoch, sagt Polizeisprecher Volker Horl. „Die Risikobereitschaft zum Fahren nach Alkoholgenuß ist gestiegen. Die Hemmschwelle ist weg.“ Die Mecklenburg-vorpommersche Landesstelle gegen Suchtgefahren hat schon eine Unterschriftenaktion gegen die 0,8-Promille-Grenze gestartet. Bislang sind rund 2.000 Unterschriften eingegangen. „Es scheint, daß die alarmierenden Meldungen über die Unfallzahlen, besonders die Zunahme von Alkoholdelikten, in Politikerkreisen nicht zur Kenntnis genommen werden“, klagt ein Sprecher.

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