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Mehr AKWs im Osten?

■ RWE-Chef verlangt raschen Zubau in der ehemaligen DDR

Essen (ap/taz) — Einen raschen Zubau neuer Atomkraftwerke auf dem Gebiet der ehemaligen DDR hat gestern der Vorstandsvorsitzende des Essener Energiekonzerns RWE, Gieske, gefordert. Gieske verlangte am Dienstag bei der Vorstellung der Unternehmensbilanz einen „Energiemix“ für die ehemalige DDR nach dem Vorbild des eigenen Unternehmens. Das RWE erzeugt 70 Prozent Strom aus heimischer Kohle, 21 Prozent aus Atomenergie.

Die Entscheidung über neue Kraftwerke in der DDR sei schon bald notwendig, sagte Gieske. Die Grundsatzentscheidung darüber müsse jedoch von der Politik getroffen werden, vorher werde sein Unternehmen keine größeren Investitionen tätigen.

Der Essener Stromgigant will Gieske zufolge in den nächsten fünf Jahren mit einem 30 Milliarden Mark umfassenden Investitionsprogramm auf die deutsche Einigung und den europäischen Binnenmarkt reagieren. Knapp die Hälfte der Ausgaben werde auf den Stromsektor entfallen. In der ehemaligen DDR wolle das RWE im Kraftwerks- und Leitungssektor fünf Milliarden einsetzen.

Im laufenden Geschäftsjahr hat der Strom-Monopolist erneut glänzend verdient. Das Ergebnis 1990/91 werde voraussichtlich „nicht hinter dem Vorjahr zurückbleiben“. Da hatte das Unternehmen einen „Jahresüberschuß“ von knapp 1,2 Milliarden Mark erzielt. Zwischen Juli und September stieg Gieske zufolge der Außenumsatz des Konzerns um 5,8 Prozent. Der Unternehmensvorstand schlug eine Dividendenerhöhung von neun auf zehn Mark je Aktie vor.

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