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Archiv-Artikel

gesunde ernährung Meeresalgengene in Leinsamen

Fettleibigkeit ist derzeit das Topthema bei Ernährungsforschern und Gesundheitspolitikern. Wir essen zu fett, zu viel und knabbern meist ungesunde und dick machende Leckereien aus den Laboren der Ernährungsindustrie. Fünf Prozent der Gesundheitskosten in der EU werden durch Fettleibigkeit verursacht. Und die Tendenz ist steigend. Im Jahre 2030 werden rund 31 Millionen EU-Bürger Diabetes-Patienten sein. Auch die EU-Kommission ist der Ansicht, dass diese Entwicklung gestoppt werden muss. Das dicke Ende nicht nur für die Gesundheitskassen müsse verhindert werden. Die EU-Kommission hat dann auch gleich eine Lösung parat. „LipGene“ heißt die Allzweckwaffe aus dem Hause des Forschungskommissars Philippe Busquin. LipGene ist eins der neuen Forschungsprogramme der EU. Neben der Untersuchung, wie hoch die durch „fettleibigkeitsbedingte Erkrankungen“ verursachten Kosten in der EU tatsächlich sind, soll auch Ursachenforschung betrieben werden. Dabei wird nicht in die Supermarktregale geschaut und auch nicht auf die Zutatenliste der Dickmacher. Nein, den Schuldigen hat die EU-Kommission ganz woanders ausgemacht: Es sind die Gene. In einem ersten Schritt soll die Forschung herausfinden, wie die genetische Ausstattung Einfluss darauf nimmt, welche Ausswirkungen die Nahrung auf unseren Körper hat. Und ein Leckerli soll LipGene am Ende auch noch liefern: In einem Teilprojekt werden „Gene aus Meeresalgen in Leinsamen implantiert“, um gesündere Fettsäuren zu erzeugen. WOLFGANG LÖHR