piwik no script img

Archiv-Artikel

Medienticker

Von HAN

Im Zuge der Korruptionsaffäre um den ehemaligen HR-Sportchef Jürgen Emig wird jetzt auch gegen den Fernseh-Sportchef des Mitteldeutschen Rundfunks, Wilfried Mohren, ermittelt. Staatsanwaltschaft und Polizei durchsuchten am Montag Redaktionsräume des Senders, wie die Staatsanwaltschaft Leipzig mitteilte. Mohren werde Bestechlichkeit vorgeworfen, sagte Oberstaatsanwalt Lutz Lehmann. Neben dem MDR in Leipzig würden noch weitere Objekte durchsucht. MDR-Sprecherin Birte Gogarten bestätigte die Durchsuchungen und betonte, dass sich die Ermittlungen nur gegen die Person Mohrens und nicht gegen den Sender richteten. Man stelle alle Unterlagen zur Verfügung. Zu weiteren Details wollte sich Gogarten zunächst nicht äußern. Anlass der Ermittlungen gegen Mohren sind laut Lehmann Informationen der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, bei der seit rund einem Jahr ein Verfahren gegen Emig und weitere Beschuldigte läuft. Der ehemalige Leiter der HR-Sportredaktion sitzt wegen Verdunkelungsgefahr seit vergangener Woche in Untersuchungshaft. (AP)

Rolando „Dodong“ Morales (43), Radiomoderator des südphilippinischen Radiosenders DWMD, ist am Sonntagabend von acht Männern erschossen worden, als er von seiner Arbeit in der Stadt Polomolok nach Hause fuhr. Dies berichtete gestern die Zeitung Philippine Daily Inquirer in Manila. Morales ist damit schon der sechste Journalist, der in diesem Jahr in den Philippinen ermordet wurde. Er hatte zuvor Morddrohungen erhalten, weil er immer wieder den illegalen Drogenhandel anprangerte. Eine Woche vor seinem Tod beschuldigte er nach Angaben des philippinischen Journalistenverbands NUJP auch mehrere Dorfräte, in extralegale Hinrichtungen verwickelt zu sein. Morales ist der 69. Journalist, der seit der Wiedereinführung der Demokratie in den Philippinen 1986 getötet wurde. Meist sind die Opfer Lokalreporter, die örtlichen Potentaten in die Quere kommen. Für die Journalistenmorde ist bisher so gut wie niemand zur Rechenschaft gezogen worden. Die internationale Journalistengewerkschaft IFJ bezeichnte Anfang Mai die Philippinen als „das für Journalisten nach dem Irak gefährlichste Land der Welt“. HAN