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Archiv-Artikel

Medienticker

Jürgen Emig, 60, wegen Korruptionsverdachts entlassener Sportchef des Hessischen Rundfunks (HR), hat einen Teilsieg gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber errungen. Das Arbeitsgericht in Frankfurt am Main entschied gestern, dass die fristlose Kündigung am 14. Juli 2005 nicht wirksam ist. Nach Angaben des HR handelt es sich um ein Teilurteil in dem Verfahren. Der Sender will prüfen, ob er Berufung einlegt. Intendant Helmut Reitze äußerte Unverständnis über die Entscheidung: „Wenn die Untersuchungshaft wegen Verdachts auf Untreue, Betrug und Bestechlichkeit, unter anderem zu Lasten des eigenen Arbeitgebers, nicht als Grund für eine Verdachtskündigung ausreicht, dann wird man sehr nachdenklich.“ Emig soll gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem Geschäftspartner Harald Frahm von Sportveranstaltern Geld als Gegenleistung für Fernsehberichterstattung genommen haben. (dpa)

Eckhart Nickel, Jahrgang 1966, noch Chefredakteur von Der Freund, und Christian Freund, Jahrgang 1966, noch Herausgeber von Der Freund, müssen ab sofort nicht mehr so tun, als würden sie von Kathmandu aus eine Literaturzeitschrift machen: Heute erscheint wie geplant die achte und letzte Ausgabe des bei Springer erscheinenden Hefts. Im September 2004 gestartet, unterhielt das Magazin nicht so sehr mit seinen Texten als mit seinen lustigen Covern, in denen man – wenn man wollte – einen verprügelten Günther Jauch erkennen konnte, und seinen Leserbriefen, in denen man – wenn man wollte – die Handschrift der Redakteure erkennen konnte. Bei Springer hat man das Projekt auch ganz lustig gefunden: „Durch diese Erfahrung ermutigt, haben wir beschlossen, auch in Zukunft Ideen in Print und Online, die sich durch ungewöhnliche, überraschende Kreativität auszeichnen, zu unterstützen“, gab der Verlag gestern zum Ende von Der Freund bekannt. Ein entsprechendes Förderkonzept soll im Herbst vorgestellt werden. Eine gute Idee, denn bestimmt wollen nach Christian Kracht auch noch andere Kinder von ehemaligen Generalbevollmächtigten von Springer ein Magazin machen, das prima Geld verpulvern kann, während im Verlag weiter Redaktionen zusammengelegt werden. (taz)