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Medienticker

Umida Nijasowa (32, Foto), usbekische Journalistin, ist am Dienstag in Taschkent zu sieben Jahren Lagerhaft verurteilt worden. „Wenn Usbekistan eine Zivilgesellschaft aufbauen will, müssen die Bürger das Recht auf eine andere Meinung haben“, sagte Nijasowa vor der Urteilsverkündung in der usbekischen Hauptstadt. Die Mutter eines zweijährigen Sohnes wurde unter anderem verurteilt, weil sie auf dem Laptop einen Bericht von Human Rights Watch über das Massaker von Andischan gespeichert hatte. Dieser ist im Internet frei zugänglich. Umida Nijasowa war nach der Flucht aus Usbekistan im Januar vom eigenen Anwalt zurückgelockt worden. Das zentralasiatische Land verfolgt trotz internationaler Proteste Menschenrechtler und Journalisten. „Mein Sohn hat gerade begonnen zu sprechen“, sagte die Usbekin im Gerichtssaal mit Tränen in den Augen. (ben)

Kai Diekmann (42), Bild-Chefredakteur, will mit der Boulevardzeitung in die Stadt vom www.bildblog.de ziehen, also von Hamburg nach Berlin. Am Tag der Deutschen Einheit könnte die erste Ausgabe aus der Bundeshauptstadt produziert werden, sagte Diekmann der FAZ. Der Umzug sei Wunsch der Redaktion, so Diekmann – aber wohl auch der Chefetage: „Berlin ist gelebter Informationsvorsprung“, schwärmte er weiter. Eine Entscheidung des Vorstands sei aber frühestens in zwei bis drei Wochen zu erwarten. Wegen der engen Verzahnung beider Blätter wäre nach Angaben einer Unternehmenssprecherin auch die Bild am Sonntag von den Umzugsplänen betroffen. In Hamburg solle eine Lokalredaktion bleiben. Der Deutsche Journalisten-Verband und die Gewerkschaft Ver.di zeigten sich geschockt und sprachen von einem schweren Schlag für den Medienstandort Hamburg. Von dem Umzug könnten bis zu 700 MitarbeiterInnen betroffen sein. (dpa, taz)

Rupert Murdoch (76), australischer Medienmogul und rechtskonservativer Agitator, will den US-Konzern Dow Jones und damit auch die einflussreiche Wirtschaftszeitung Wall Street Journal (WSJ) kaufen. Murdochs Mediengruppe News Corp kündigte am Dienstag ein „freundliches“ Gebot von insgesamt 5 Milliarden Dollar (knapp 3,7 Milliarden Euro) an. Die Familie Bancroft, die die Mehrheit der Stimmrechte bei Dow Jones hält, lehnt dieses Angebot aber ab. Die MitarbeiterInnen des Konzerns zeigten sich dennoch besorgt: „Murdoch hat bereits bei anderen Projekten gezeigt, dass er bereit ist, Qualität und Unabhängigkeit aufzugeben“, hieß es in einer Stellungnahme des Betriebsrats. (rtr, ap)

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