rohschnitt: Medienmalaise
17. Lieferung: Keine Alpenfestung schützt vor internationalen Krisen. Jetzt werden auch die Sparpläne bei der Neuen Zürcher Zeitung konkret: Die schon fast branchenüblichen zehn Prozent an Stellenstreichungen sind jetzt offiziell, 80 Stellen sollen verschwinden. Die meisten davon durch – und hier kommt wieder ein gern benutzter Begriff – „normale Fluktuation“. Das hat so seine Vorteile, denn wer irgendwohin fluktuiert, braucht auch keinen Sozialplan. Den gibt es auch bei der NZZ nur für die 27 betriebsbedingten Kündigungen. Spareffekt: 13,6 Millionen Euro. Dabei kündigen die Schweizer – ebenfalls genau wie die sparende Konkurrenz – den Zaubertrick an, dass sich für die Leser nichts ändern werde: „gewohnte Qualität und solide Information“. Verwunderlich nur, dass die nie mitfluktuiert. Aber vielleicht können die Schweizer ja wirklich zaubern. Fortsetzung folgt.
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