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■ MediaBazaarAlles Roger

Köln/ Hamburg/ Berlin (taz/ AP) – Roger Willemsen ist, wie gestern kurz gemeldet, knapp zwei Wochen vor dem Start seiner neuen Gesprächssendung „No Talk“ in West 3 aus dem Projekt ausgestiegen. Der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete TV-Journalist wird die Sendung nun bei seinem vorherigen Arbeitgeber, dem Hamburger Pay-TV-Kanal premiere (Bertelsmann) produzieren. Dort war Willemsen mit der Talkreihe „0137“ erfolgreich.

Der taz sagte Willemsen, daß er beim WDR „nicht die Produktionsbedingungen gefunden habe, die ich wollte“. Knackpunkte seien die hohen Kosten für ein von ihm gewünschtes Außenstudio (alte Fabrikhalle) und die Aufwendungen für zusätzliche Filmeinspielungen gewesen. Außerdem, so Willemsen, habe es nicht geklappt, die Sendung jede Woche – wie vorgesehen – live zu machen. Er sprach von einer „Schwerfälligkeit“, die das „Konzept verwässert“ habe. Dennoch bedauere er den Ausstieg: „Ich will nicht zu einer Symbolfigur der Kontroverse zwischen Öffentlich- Rechtlichen und Privaten werden.“ Der WDR nannte „Produktionszwänge und daraus resultierende Finanzierungsfragen“ als ausschlaggebend und erklärte ebenfalls sein Bedauern. Böse Worte fielen beidseitig keine. Da konnten wohl einfach zwei zusammen nicht kommen: der Journalist, hochgelobt und hochgetuned, der weiß, was er will, und an die Bedingungen des kommerziellen Edelsenders gewohnt ist – und die größte Anstalt der ARD, deren Bürokratie nur eine begrenzte Anzahl von Solitären verträgt. kotte

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