■ MediaBazaar: Wurde Mertes von „Akut“ reingelegt?
Hamburg (taz/dpa) – Sat.1- Programmdirektor Heinz Klaus Mertes hat sich öffentlich beim RTL-Showmaster Thomas Gottschalk für einen Beitrag des Sat.1- Magazins „Akut“ entschuldigen müssen. Das Polit-Magazin, das von Mertes gerade abgewickelt wird, hatte in seiner letzten Folge den Entertainer Gottschalk mit der Scientology-Sekte in Verbindung gebracht. Die Zeitungen Bild und B.Z., die ebenfalls zum Springer/Kirch-Konzern gehören, waren voll auf die Geschichte eingestiegen und hatten sie auf ihren Titelseiten gebracht. Insider vermuten nun, daß das „Akut“-Team, das zur Hälfte entlassen wurde, Mertes mit der Story zum Abschied eine dicke Ente ins Nest gesetzt hat. „Sie wurden in einer Weise zum Thema gemacht, die ich für das Sat.1-Programm nicht billige, sondern bedauere“, erklärte Mertes in seiner Entschuldigung. „Die recherchierten Informationen jedenfalls rechtfertigten keineswegs die angestellte Vermutung, daß Sie Mitglied der Scientology-Sekte seien oder in bewußter Verbindung zu ihr stünden.“
„Akut“ hatte berichtet, daß der Name Gottschalk angeblich auf Scientology-Listen zu finden sei und der RTL-Showmaster auch an einem „Psychokurs“ der Sekte teilgenommen habe. Mertes bot Gottschalk nun eine „Berichtigung im Sat.1-Programm“ an.
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