piwik no script img

■ MediaBazaarGleichschaltung?

Berlin (taz) – Wird die Deutsche Welle (DW) jetzt endgültig zum staatlichen Propagandasender? Am Donnerstag soll im Bundestag ein Gesetzentwurf der Regierung verabschiedet werden, der dem Auslandsrundfunk einen Maulkorb verpassen würde. Die DW wäre dann verpflichtet, „die deutsche Auffassung zu wichtigen Fragen“ darzustellen und zu erläutern. Außerdem möchte man den Sender per Gesetz zur Rücksichtnahme auf die Beziehungen mit anderen Ländern verpflichten.

Entsetzt hat denn auch der Deutsche Journalisten Verband (DJV) gegen den Gesetzentwurf protestiert. Die Formulierungen legten den Verdacht nahe, daß der Auslandssender zum Verlautbarungsorgan der Bundesregierung werden solle. Das sei mit der verfassungsrechtlich geforderten Staatsferne des Rundfunks nicht zu vereinbaren. Durch die Verpflichtung auf Rücksichtnahme würde die DW zudem zum „Handlanger der Diplomatie degradiert“. Kritik an Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern stelle dann einen Verstoß gegen ein bundesdeutsches Gesetz dar. Der DJV kündigte an, in Karlsruhe zu klagen, falls der Entwurf Gesetz würde.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen