■ MediaBazaar: ARD verkleinern
Hamburg (dpa) – Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Udo Reiter, hat sich für die Zusammenlegung der bislang elf ARD-Sendeanstalten zu sechs Stationen ausgesprochen.
Gegenüber dem Magazin Focus erläuterte er die drei möglichen „Fusionsgebiete“: im Südwesten, im Bereich des Süddeutschen Rundfunks (SDR), des Südwestfunks (SWF), des Saarländischen Rundfunks (SR) und des Hessischen Rundfunks (HR), im Norden zwischen Radio Bremen und Norddeutschem Rundfunk (NDR) und im Osten zwischen Ostdeutschem Rundfunk Brandenburg (ORB) und dem Sender Freies Berlin (SFB). Eine Mehr- Länder-Anstalt sei durchaus imstande, die Interessen verschiedener Bundesländer angemessen zu befriedigen.
„Man braucht weder das Erste noch die dritten Programme abzuschaffen“, erklärte Reiter mit Blick auf den Stoiber-Vorschlag, das ARD-Erste abzuwickeln. Die Fusion der Sendeanstalten müsse aber letztlich von den Ministerpräsidenten durchgesetzt werden. „Ich glaube, daß die Sache über den finanziellen Druck wahrscheinlich eher ins Rollen kommen wird als durch medienpolitische Vernunft“, erklärte Reiter und kündigte sogleich an, seine Anstalt wolle sich nach 1996 nicht mehr am ARD-Finanzausgleich beteiligen. „Wenn andere Länder meinen, sich nicht auf das Modell einer Mehr-Länder-Anstalt einlassen zu können, dann sollen sie das auch selbst finanzieren.“ Im September hatten sich die ARD-Intendanten auf ein neues Finanzsystem mit veränderter Bedarfsermittlung geeinigt, Die Reform soll nach 1996 in Kraft treten.
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