■ MediaBazaar: Pause für Bertram
Zwei Moderatoren und der Chef der Musikredaktion des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB) sind in den letzten Wochen als Stasi-IMs geoutet worden – oder sind ihrem Outing durch die Gauck-Behörde gerade noch selbst zuvorgekommen. Der ORB-Rundfunkrat hat jetzt am Dienstag die Linie von Intendant Hansjürgen Rosenbauer bestätigt: Überprüfung aller Angestellten und der sogenannten „programmprägenden“ Freien. Rosenbauer kündigte gleichzeitig an, er habe seinem einstigen Star Lutz Bertram eine freie Tätigkeit als Musikredakteur angeboten – allerdings erst „nach einer Denkpause von einem halben Jahr“ und nicht am Mikrofon. Einige Mitglieder des Aufsichtsgremiums sprachen sich dafür aus, eine „zweite Chance“ nur noch denjenigen zu geben, die ihre Stasi-Arbeit auch ohne Gauck-Bescheid offenlegen. Dem scheint auch Rosenbauer zuzuneigen, wenn er sagt: „Mein Verständnis für diejenigen, die sich jetzt immer noch verstecken, schwindet.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen