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Marl (dpa/taz) – Schöne, fast schon versöhnliche, ja geradezu gepflegt öffentlich-rechtliche Worte fielen am Donnerstag beim Marler Gipfeltreffen der TV-Sender: Die Öffentlich-Rechtlichen haben sich, scheint's, mit ihrem Schicksal abgefunden. „Platz eins“, so ZDF-Intendant Dieter Stolte, „haben wir verloren, vielleicht auch bald Platz zwei und drei. Aber wir müssen das Unverwechselbare bieten und nicht länger den kostenträchtigen Spagat versuchen, um an Quoten zu kommen.“ Der scheidende WDR-Intendant Friedrich Nowottny ging noch einen Schritt weiter: Er forderte gesonderte Auflistungen der Einschaltquoten bei öffentlich- rechtlichen und Privaten. „So ist das sauber. Das sind zwei Märkte, zwei Systeme mit unterschiedlicher Verantwortung.“ Die Trumpfkarten aus dem Ärmel von ARD und ZDF seien die hochprofessionell gemachten Sendungen. Natürlich hatte RTL-Chef Helmut Thoma darauf eine noch schönere, ganz private Antwort parat: Was die „nette Konkurrenz“ als Qualitätsfernsehen bezeichne, vertrete die singulären Qualitätsansprüche in einem Programm für Leute mit Schlafstörungen. Und so freuten sich dann doch alle über das duale System und machten flugs gemeinsam einen neuen Gegner aus: die wachsende Monopolisierung im gesamten Medienbereich.

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