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■ MediaBazaarKirch als Berlusconis Strohmann belastet

Berlin (AFP) – Zeugenaussagen belasten den deutschen Filmgroßhändler Leo Kirch, zwischen 1989 und 1992 als Strohmann für den italienischen Medienzar Silvio Berlusconi Anteile am italienischen Pay-TV-Sender Telepiú erworben zu haben. Dies gehe aus Aussageprotokollen der Mailänder Staatsanwaltschaft hervor, berichtete die Berliner Zeitung in ihrer gestrigen Ausgabe. Telepiú gehörte früher mehrheitlich Berlusconi, was nach einer Gesetzesnovelle gegen Medienmonopole nicht mehr haltbar war. Der Medienunternehmer verkaufte seine Anteile auf Druck der Aufsichtsbehörden offiziell an die Münchener Kirch-Gruppe, die Banque Internationale de Luxembourg (BIL) und den Geschäftsmann Renato Della Valle. Bereits vor einem Monat hatte ein Manager von Fininvest unter Eid ausgesagt, daß es sich dabei um ein Scheingeschäft handelte. In Wahrheit hätte Kirch seinen Anteil mit dem Geld des ehemaligen italienischen Ministerpräsident erworben. Zwei andere Manager sagten aus, allein 200 bis 250 Milliarden Lire auf Konten der Kirch-Firma Taurus überwiesen zu haben, um deren Einstieg bei Telepiú zu finanzieren.

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