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Archiv-Artikel

Mecklenburg-Vorpommern Jennifer Rostock

Von CGI

Wie der Name bereits vermuten lässt, kommt die Gruppe Jennifer Rostock nicht aus Hamburg, Köln oder München. Allerdings auch nicht wirklich aus Rostock, wohl aber aus der näheren Umgebung der Hansestadt an der Ostsee – genau genommen aus einem Kaff mit dem Namen Bad Sülze. Dort begann zumindest die musikalische Karriere von Frontfrau Jennifer und Keyboarder Johannes, die zunächst als Aerials gemeinsam auftraten. Den Rest der Band lernten Joe und Jennifer dann in Rostock, der einzigen Großstadt Mecklenburg-Vorpommerns kennen. Damit dürfte zum Prozess der Namensfindung alles gesagt sein.

Musikalisch kann man Jennifer Rostock irgendwo zwischen Glam-Punk, Elektro-Pop und Hauptstadt-Rock einordnen. Hauptstadt-Rock? Ja, richtig gelesen: Jennifer Rostock sind genau genommen eine Berliner Band, zumindest haben sie ihre Wahlheimat dorthin verlegt und nehmen in der Stadt zur Zeit ihr Debütalbum „Ins offene Messer“ auf. Allerdings scheint die Heimatliebe so groß zu sein, dass die Band nun mit dem Titel „Kopf oder Zahl“ für Mecklenburg-Vorpommern antritt. Die Fünf „wollen Deutschland zeigen, dass ‚Meck Pomm‘ mehr zu bieten hat als Nazis, Strand und Ölsardinen!“ Ein lobenswertes Ziel, das die Wahlberliner nun aber auch glaubwürdig vertreten müssen.

Auch wenn national befreite Ölsardinenproduktionen in Strandnähe sicherlich nicht den größten Reiz ausstrahlen und zum Umzug quasi auffordern – eine Band, die für Mecklenburg-Vorpommern auftritt, dort aber nicht lebt, läuft schnell Gefahr, nicht authentisch zu wirken. Beim Zuschauer könnte so der Eindruck entstehen, hier tritt lediglich ein zweiter Berliner Kandidat an. CGI