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Archiv-Artikel

Max von der Grün bleibt aktuell

betr.: „Stolz, ein echter Prolet gewesen zu sein“ (Max von der Grün), taz vom 8. 4. 05

Dem Schriftsteller Max von der Grün (1926–2005) ist es zu verdanken, dass es in Deutschland Literatur gibt, die sich mit der Arbeitswelt kritisch auseinander setzt. Mit der 1961 gegründeten „Gruppe 61“ bot der gelernte Maurer und Bergmann von der Grün der deutschsprachigen Arbeiterliteratur ein Forum, welches über Erfahrungen und Bedingungen von Millionen abhängig Beschäftigter im westdeutschen Wirtschaftswunderland berichtete. Welche Macht Literatur haben kann, bekam Max von der Grün Anfang der 60er-Jahre zu spüren: Nach der Veröffentlichung seines Roman „Irrlicht und Feuer“ (1963) wurde er fristlos entlassen und erhielt bei der folgenden Arbeitssuche nur noch Absagen.

Sein Werk bleibt vor dem Hintergrund von über fünf Millionen registrierten Arbeitslosen in Deutschland aktuell und lesenswert.

ALBERT ALTEN, Wernigerode