Matthias Matussek gefeuert: Nicht mehr von dieser „Welt“
Knatsch im Springer-Konzern: Autor Matthias Matussek muss die „Welt“-Gruppe verlassen. Zuvor wurde über einen Facebook-Post gestritten.
Der Branchendienst Meedia berichtet, in einer Redaktionskonferenz der Welt am Dienstag habe Matussek auf Kritik an einem seiner Facebook-Posts zwei leitende Redakteure als „Arschloch“ bezeichnet. Matusseks Anwaltskanzlei dementierte diese Darstellung am Dienstagabend als „unzutreffend“.
Matussek, der vor zwei Jahren vom Spiegel zur Welt gewechselt war, hatte noch in der Nacht nach den Anschlägen in Paris auf Facebook geschrieben, er schätze, „der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen“. Dahinter setzte er ein lächelndes Smiley, das er später korrigierte.
Diese Meinungsäußerung wurde bei Facebook vielfach kommentiert, unter anderem auch von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann, der sie als „ekelhaft“ bezeichnete. Welt-Chefredakteur Jan-Eric Peters distanzierte sich wenig später „im Namen der Welt“ von Matusseks Meinungsäußerung. Die Zeitung stehe „für andere Werte, für Freiheit, für Menschlichkeit“, schrieb er.
Matussek (61) war von 1987 bis 2013 beim Spiegel, zunächst als Sonderkorrespondent in Ost-Berlin, später leitete er die Büros in New York, Rio de Janeiro und London. Von 2005 bis 2008 leitete er das Kulturressort. Seit Anfang 2014 war er Autor der Welt. Im Zentrum seiner Arbeit stehen die bürgerliche Mitte, Katholizismus und Konservatismus.
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