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Matsche für die Neustadt

So sieht der Neustadtswall jetzt aus: keine Möglichkeiten für Kinder, so zu spielen, wie sie es gerne würden. Mit Matsch, Wasser, Steinen, Ästen – natürlich eben. Das findet die Gruppe „Kernspin“, die deshalb zusammen mit Kindern einen „Traumspielplatz“ erarbeitet hat. Die „Stiftung Wohnliche Stadt“, die kommunale Firma Stadtgrün (das ehemalige Gartenbauamt) und das Amt für soziale Dienste versuchen jetzt, so ein Kinderparadies zu realisieren.

„Kernspin“ steht für „Kinderwünsche Ernstnehmen, Rasenflächen Neugestalten durch SchülerInnen, PädagogInnen und Initiativen in den Neustadtswallanlagen.“ Um einen Teil der Neustadtswallanlagen den Kinderwünschen gerecht zu gestalten, hat sich „Kernspin“ mit der Fachschule Sozialpädagogik zusammengetan. „Kinder brauchen keine neuen Spielgeräte, die immer höher und steiler sind. Viel wichtiger ist es für sie, Geräte alleine zu verändern, und das können sie am besten in der Natur“, erzählt Gisela Köppel, eine beteiligte Lehrerin. „In den Neustadtswallanlagen sind die vorhandenen Spielplätze für die meisten Kinder viel zu langweilig. Die Spielgeräte sind in schlechtem Zustand, die Rasenflächen voll Hundekot“, erklärt Julie Bendix von „Kernspin“. Die Arbeitsgruppe erkundete zusammen mit SchülernInnen aus den Grundschulen Kant- und Oderstraße die Spielplätze. Dabei habe sich herausgestellt, daß am interessantesten Kletterbäume und Verstecke in Büschen für Räuber und Gendarm spielen sind.

Gemeinsam wurden Laubhütten gebaut, mit Wasser gematscht und alle waren begeistert. „Später haben wir den Schülern Materialien wie Kork, Holz, Kastanien zur Verfügung gestellt, und sie auf großen Pappen ihren Traumspielplatz basteln lassen.“ Tolle Ideen wie ein Klangspielzeug, eine Seilbahn, ein Teich mit Wasserrutsche, ein Trampolin und vieles andere waren dabei.

Die Verwirklichung hinge allerdings von der Finanzierung ab, meint Heike Glissmann von Stadtgrün. Auch müsse der Beirat dem Vorschlag noch entgültig zustimmen. Daß das passiert, hoffen natürlich besonders die Kinder der Neustadt. Ein Junge wünscht sich z.B. „sehr gern eine Steinzeitfelshöhle“.

aoe/Foto: Kay Michalak

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