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■ Marketing oder Kult?„Your mother is an astronaut.“ Echt cool.

Frank Dangschat, 31 Jahre, Umschüler

Streetball – das ist ein Marketing- Trick von den großen Sportfirmen. adidas wollte wohl nicht denselben Fehler machen wie vor ein paar Jahren und alle Trends verpassen. Damals, als Turnschuhe zum Kultobjekt wurden, haben sie alles den Amis überlassen und ohne Ende Marktanteile eingebüßt. Die wollen sie jetzt wiederhaben. Die Kinder von der Straße holen? Quatsch. Es geht um Geld.

Ulrike Haase, 18 Jahre, Schülerin

Sicher hat Streetball hier 'nen ganz anderen Touch als in Amerika. Hier in Deutschland ist es einfach eine Mode. Action, auf der Straße sein, so ein bißchen Amerika-Feeling, die Klamotten – der Sport geht dabei etwas unter. Ich würde das aber nicht so negativ sehen. Den Jugendlichen macht es Spaß, und es ist 'ne gute Aktion. An meiner Schule spielen viele nachmittags und in den Pausen.

Martin Brehmer, 16 Jahre, Schüler

Das macht echt Spaß. Streetball ist Rap-Musik, weite Sachen, cool, lässig. Ich habe das erste Mal auf 'ner adidas-Veranstaltung selbst gespielt. Ich finde gut, daß die das finanzieren. Sonst würde es doch keiner tun. Wir machen viele unserer Klamotten auch selbst. 'n X- large-T-Shirt, und dann 'nen guten Spruch drauf. Zum Beispiel „Your mother is an astronaut“ – das ist cool.

Helmgard Leesch, 46 Jahre, Angestellte

Streetball? Das sagt mir gar nichts. Grundsätzlich finde ich es nicht gut, wenn eine Sportart mit irgendeinem Modehersteller in Verbindung gebracht wird. Der wird vermutlich immer versuchen, seine Artikel loszuwerden, der Konsum steht dann im Vordergrund. Neue Sportarten sollten von Sportvereinen verbreitet werden. Für meine Kinder kaufe ich Qualität, aber keine bestimmten Marken.

André Vollrath, 22 Jahre, arbeitslos

Die Faszination ist wohl, daß es aus Amerika ist. Nach Deutschland kam Streetball vor allem über adidas. Ich find das merkwürdig, weil in den Staaten ja vor allem die spielen, die nicht viel Geld haben. Da ist das auch ein Sport, hier ist's mehr so 'ne Art Bandenkrieg. Ich habe schon öfters gesehen, wie die das große Prügeln kriegen. Oft kriegen sich dabei auch deutsche und türkische Mannschaften in die Wolle.

Olivia Al-Obaid, 18 Jahre, Schülerin

„adidas“ macht da ein Geschäft draus, warum nicht? Die wollen Geld machen – das ist hier eben so. Aber jeder hat ja die Wahl. Daß mit Streetball Jugendliche von der Straße kommen, ist vielleicht in Amerika so. Aber in Berlin gibt's so viele andere Sachen zu tun. Ich kenne ein paar, die Streetball spielen. In der Schule hängen auch Plakate, wo Leute Mitspieler suchen. Aber es ist kein so großes Thema.

Umfrage: Anne-Kathrin Schulz

Fotos: Bente Geving

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