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Archiv-Artikel

EMIGRIERTE JÜDIN KEHRT NACH 54 JAHREN ZURÜCK Margot Friedländer wieder eingebürgert

Nach mehr als einem halben Jahrhundert kehrt die Berliner Jüdin Margot Friedländer in ihre alte Heimat zurück. Die Holocaust-Überlebende, die nach der Befreiung aus dem KZ Theresienstadt in die USA emigrierte, erhielt am Mittwoch die Urkunde zur Wiedereinbürgerung von Innensenator Ehrhart Körting (SPD). Angesichts ihres Leidensweges sei es eine große Geste Friedländers, die deutsche Staatsangehörigkeit wieder anzunehmen, erklärte Körting. Mit ihrer Rückkehr schließe sich für die 1921 geborene Rückkehrerin ein Lebenskreis, sagte Kulturstaatssekretär André Schmitz.

Mutter und Bruder Friedländers wurden von den Nazis auf der Flucht festgenommen, nach Auschwitz deportiert und in dem Vernichtungslager ermordet. Friedländer selbst versteckte sich von 1943 an für 15 Monate im Untergrund. Im April 1944 wurde sie festgenommen und nach Theresienstadt deportiert. Nach ihrer Befreiung emigrierte sie mit ihrem Ehemann in die USA, wo sie 54 Jahre lebte. 2004 kehrte sie zum ersten Mal nach Berlin zurück. Für ihre Autobiografie „Versuche Dein Leben zu machen“ erhielt Friedländer den Literaturpreis der Einhardstiftung zu Seligenstadt. (dpa)