piwik no script img

Mannesmann schluckt Auto-Zulieferer

Frankfurt/Main (dpa/taz) — Der Technologiekonzern Mannesmann will die Mehrheit an dem Autozulieferer VDO Adolf Schindling AG übernehmen. 51 Prozent der sich im Familienbesitz befindlichen Stammaktien der hessischen Firma sollen noch in diesem Jahr an den Düsseldorfer Konzern übergehen. Mannesmann soll rund 250 Mio. D-Mark für das Paket bezahlen, wie in Frankfurter Bankenkreisen geschätzt wird. Der VDO-Vorstand hatte keine Chance mehr gesehen, sich ohne Partner auf dem harten Zuliefergeschäft zu behaupten. Falls das Bundeskartellamt dem Deal zustimmt, entsteht unter dem Dach des Mannesmann-Konzerns ein neuer Riese im Kfz-Zuliefergeschäft, der rund 6 Mrd. D-Mark Jahresumsatz verbuchen wird. Als einer der Branchenmultis hatte VDO 1990 allein knapp 2,2 Mrd. D-Mark umgesetzt. Zum Autogeschäft von Mannesmann gehören bereits die traditionsreichen Firma Fichtel & Sachs und der Stoßdämpferproduzent Boge AG. Zusammen mit Teilen der Mannesmann-Informationstechnik und der Röhren-Werke erwirtschaftete der Konzern mit Autoteilen rund 3,6 Mrd. D-Mark. Neben Mannesmann hatte VDO bis vor kurzem auch noch mit Siemens über den Einstieg eines weiteren Partners verhandelt. Wie VDO mitteilte, sollen Produktionsstandorte nicht angetastet werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen