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Archiv-Artikel

Mann und …

Filme von Ang Lee wurden schon öfter für die begehrtesten Kinotrophäen, die American Academy Awards, nominiert, unter anderem „Sinn und Sinnlichkeit“ (1995), „Eat Drink Man Woman“ (1994) – und 2001 erhielt er für „Tiger & Dragon“ gleich deren vier: für den besten fremdsprachigen Film, die Kameraleistung, das Produktionsdesign und die Musik. Ang Lee, 1954 in Taiwan geboren, gilt in europäischen Cineastenkreisen als am ehesten akzeptierbarer Filmregisseur mit Hollywooderfolg: Manche haben ihn schon als auteur erkannt – als Autor fließender Bilder, nicht nur als Meister der Unterhaltsamkeit. Der deutschen Kritik gefiel besonders der 1997 in Europa gezeigte Film „Der Eissturm“ (mit den bewundernswerten Sigourney Weaver und Kevin Kline).

Ob „Brokeback Mountain“ wirklich mit Preisen bedacht wird, ist natürlich offen: Heath Ledger, der Darsteller des schweigsamen, hadernden, am Ende scheiternden Ennis Del Mar, wurde für die beste Hauptrolle nominiert, Jake Gyllenhaal für die beste Nebenrolle. Zudem ist „Brokeback Mountain“ in der Kategorie des besten Films nominiert. Gerüchte besagen, einige der Oscar-Abstimmungsberechtigten hätten bekundet, Ang Lees schwule Cowboytragödie gar nicht erst angesehen zu haben. Das Gerede allerdings könnte auch reines Promogeklingel ist: um den Film vor der morgigen Preisverleihung noch einmal ins Gespräch zu bringen und Unterstützung zu mobilisieren.

In Deutschland läuft „Brokeback Mountain“ am kommenden Donnerstag an, später als in den meisten europäischen Ländern. Der Grund: Mit Oscars lässt sich mehr Publikum interessieren. Einige Voraufführungen wie in Berlin mit Testpublikum deuten an, dass der Film auch hierzulande Erfolg haben wird.