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Mangelnde Sensibilität

■ betr.: „Der Sport frißt seine Kin der“, taz vom 17. 10. 95

So sehr ich auch die Tatsache, daß endlich einmal Licht in das Dunkel persönlichkeitsvernichtender Trainingsmethoden im Hochleistungssport gebracht wird, begrüße, so sehr wehre ich mich aber auch dagegen, daß in diesem Zusammenhang mittels taz-üblicher sarkastischer Berichterstattung respektlos und mißachtend mit den Gefühlen Betroffener umgegangen wird.

Wenn Du vom sexuellen Mißbrauch des Karel Fajfr an Nadine Pflaum berichtest, so nenne bitte dieses Verbrechen auch beim Namen und opfere nicht den Ernst der Sache für ein Sprachspiel (... nach den Leibesübungen auch Liebesübungen ...)! Sexueller Mißbrauch ist eines der brutalsten, menschenverachtendsten Verbrechen überhaupt und hinterläßt tiefgreifende psychische Schäden bei den Betroffenen, die vielfach auch in jahrelangen Therapien nicht geheilt werden können. Überlebende sexueller Gewalt sind Menschen, die größten Respekt, Achtung und Unterstützung auf ihrem Weg verdienen. Von einer engagierten Zeitung wie der taz muß verlangt werden können, daß sie die Sensibilität für diese Thematik aufbringt und umsetzt. [...] Matthias Nitsch, Hannover

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