: Mama macht den Unterschied
Internationale Schülerstudie ergibt, dass das gute Verhältnis zur Mutter Jugendliche vor Alkoholsucht schützen kann. Scheidungskinder dagegen sind anfälliger für Sucht
LAUSANNE dpa ■ Ein gutes Verhältnis zur Mutter kann Jugendliche vor Alkoholsucht schützen. Das geht aus einer internationalen Schülerstudie hervor, die die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne veröffentlich hat. Befragt wurden rund 4.000 Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren aus Bremen, Dublin, Groningen (Niederlande), Newcastle upon Tyne (England) und Rom. „Die Qualität der familiären Beziehungen und mehr noch eine gute Vertrauensbasis zwischen Jugendlichen und ihren Müttern sind es, die die Chancen auf ein gesundes Leben ohne Alkohol- und Drogenprobleme erhöhen“, schreibt die SFA.
Die Jugendlichen gaben in der Umfrage Auskunft über ihre Familiensituation und ihren Umgang mit Alkohol und Drogen. Dabei stellte sich heraus, dass der Umstand, mit beiden Elternteilen zusammen zu leben, als Schutzfaktor gelten kann. „Er ist aber keine definitive Barriere gegen den Substanzkonsum von Jugendlichen“, lautet ein zentrales Ergebnis der Studie. Wichtiger seien so genannte qualitative Aspekte der Familienbeziehungen, wobei besonders eine Vertrauensbeziehung zur Mutter ausschlaggebend sei. Wo diese gegeben ist, wurden von den Jugendlichen in allen Ländern weniger Alkohol und Drogen konsumiert.
Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass bei stärkerem Drogenkonsum und gleichzeitigem anderen Problemverhalten wie etwa Kriminalität der Einfluss der Familie auf den Nachwuchs rasch an Grenzen stößt. Die Jugendlichen ziehen sich dann in für Erwachsene nur schwer zugängliche Gruppen mit Gleichaltrigen zurück. Der Grad der elterlichen Aufmerksamkeit und Beaufsichtigung der Aktivitäten der Kinder spielt nach den Ergebnissen der Studie eine wichtige Rolle für den Substanzkonsum des Nachwuchses. Dies gilt besonders für männliche Jugendliche.